Die Vorschriften für neue Kindertagesstätten sind je nach Kanton und Ort verschieden. Sie hängen von Anzahl und Alter betreuter Kinder sowie von der Raumgrösse ab. Für Kindertagesstätten und Horte gelten die gleichen Vorgaben wie für andere öffentlich zugängliche Gebäude. Da geht es gemäss Talin Stoffel, Geschäftsleiterin des Verbands Kindertagesstätten der Schweiz, um baupolizeiliche Auflagen, Hygienevorschriften und um die Bau- und Zonenordnung.
«Gesetzliche Hürden sind nicht das Problem»
Der Kanton Bern hat untersuchen lassen, ob gesetzliche Hürden neue Kitas tatsächlich verhindern. Das sei nicht der Fall, sagt Esther Christen von der kantonalen Fachstelle Familie. Die Studie habe gezeigt, dass es weder organisatorische, noch administrative oder bauliche Vorschriften gebe, die die Gründung von Kitas verhindern würden.
Es gebe aber andere Probleme, sagt Christen. Es ist sehr schwierig geeignete Räumlichkeiten zu finden. Nicht zuletzt auch deshalb weil Einsprachen Kita-Projekte zeitlich verzögern können. Oder weil die Kita-Initiantinnen und -Initianten bei der Standortwahl zu wenig an die Vorschriften denken: Statt geeigneter Räume in der Gewerbezone wünschten sie sich die charmante Wohnung im Zentrum. Daniela Ludwig vom Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich beobachtet, dass die Krippenbetreiber sehr viel Wert auf die pädagogischen Ansätze legen und dass sich diese manchmal nicht mit den Anforderungen von rechtlicher Seite decken.
Die Hürden für neue Kitas sind also da. Sie sind jedoch eher bei Nachbarschaft, Standort und nicht zuletzt bei den Vorstellungen künftiger Kita-Betreiberinnen und -Betreiber zu suchen.