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Portrait von IKRK-Präsident Peter Maurer.
Legende: IKRK-Präsident Peter Maurer. Keystone

Schweiz IKRK spürt Wirtschaftskrise

Die Krisenherde in der Welt werden nicht weniger. Die Nachfrage nach humanitärer Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz steigt. Doch beim Hilfsappell für 2013 mit Präsident Peter Maurer wurde klar: Auch beim IKRK spürt man die Wirtschaftskrise – die wichtigsten Geldgeber sind klamm.

Fast 1,2 Milliarden Franken – so viel Geld plant das Internationale Rote Kreuz 2013 auszugeben. Also etwa gleichviel wie im laufenden Jahr.

Gemessen an den Bedürfnissen sei das Budget moderat, betont IKRK-Chef Peter Maurer: «Würde man allein auf die Nachfrage nach humanitärer Hilfe abstellen, müsste das Rote Kreuz noch weitaus mehr tun.»

Allein in Syrien sei eine Verdreifachung der Nothilfe nötig. Und die Aussichten, dass sich andere Grosskonflikte entspannen, seien gering. Weder aus Somalia, Afghanistan, Kongo, Palästina, Sudan oder Jemen wird sich das IKRK zurückziehen können.

Hauptgeldgeber in der Krise

Doch die Zeiten sind vorbei, da die Genfer Organisation finanziell, personell und operationell stark wachsen konnte.

Denn ausgerechnet die Hauptgeldgeber, mit Ausnahme der Schweiz, stecken wirtschaftlich in der Krise: die USA, Grossbritannien, Japan oder die EU, sie alle müssen sparen. Das beunruhigt das IKRK.

Über die Bücher

Man müsse damit rechnen, dass auch die IKRK-Beiträge gekürzt würden. Also muss das Rote Kreuz verstärkt selber über die Bücher, Prioritäten setzen, auch mal Nein sagen und mehr Kooperationen eingehen. Das Prinzip dabei, so Maurer: «Wir müssen versuchen, da zu sein, wo andere nicht mehr sein können».

Das heisst: Fokussiert wird stärker auf Hilfsoperationen in Krisengebieten, wo einzig das IKRK überhaupt tätig sein kann. (basn)

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