Die Zahl der Flüchtlinge, die über die Schweiz nach Deutschland kommen, steigt nach Beobachtungen der deutschen Bundespolizei. In den Monaten April und Mai sind mehr als 750 Personen unerlaubt über die Schweiz nach Deutschland eingereist.
Da Flüchtlinge während der warmen Jahreszeit vermehrt die Fluchtroute über das Mittelmeer nach Italien benutzen, dürfte die Zahl unerlaubter Grenzübertritte aus der Schweiz noch weiter zunehmen. Noch nicht vollständige ausgewertete Zahlen des Monats Juli bestätigen diesen Trend.
Die deutschen Behörden wollen deshalb bei Konstanz eine Registrierungsstelle einrichten. Dort sollen die Migranten komplett erkennungsdienstlich behandelt werden. Mit Hilfe der Schweiz will Deutschland die Flüchtlinge so schnell wie möglich in die Schweiz zurückschaffen. Dafür muss allerdings nachgewiesen werden, dass die Flüchtlinge hierzulande bereits ein Asylgesuch gestellt hatten.
Verstärkte Zusammenarbeit
Neben Westafrikanern werden vor allem Eritreer aufgegriffen, bestätigt der Sprecher der Bundespolizei Konstanz Benjamin Fritsche. «Man mag es kaum glauben, aber wir haben viele unerlaubt eingereiste Personen, die sogar bis zur Dienststelle kommen, hier klingeln und ihr Asylbegehren vorbringen.»
Die Einreise erfolgt, häufig per Bahn oder Auto, meist mit der Hilfe von Schleusern, so Fritsche. Zielland sei nicht zwingend Deutschland, viele der Aufgegriffenen wollen weiter nach Norden.
Unterdessen haben die deutsche Bundespolizeiinspektion und das Schweizer Grenzwachtkommando Schaffhausen die Zusammenarbeit in der Region noch einmal verstärkt, wie Benjamin Frische erklärt. So gehen inzwischen täglich Grenzschützer beider Länder gemeinsam auf Streife. Dabei operieren die Einsatzkräfte diesseits und jenseits der deutsch-schweizerischen Grenze.