In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Dengue-Fieber in den tropischen und subtropischen Gebieten immer weiter verbreitet. «Die Bedrohung durch das Dengue-Virus wird immer grösser», sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). In der Folge ist auch die Anzahl registrierter Dengue-Infizierter in der Schweiz exponentiell angestiegen, wie die neuesten Zahlen zeigen.
Im Jahre 2015 wurden im Vergleich zu 2012 doppelt so viele infizierte Reiserückkehrer gezählt, nämlich 201 Fälle. Und der Trend scheint sich auch dieses Jahr zu bestätigen. Alleine seit Beginn 2016 sind 37 Fälle zu verzeichnen, wie Recherchen von «10vor10» ergeben. Vor fünf Jahren noch war dies das Jahrestotal.
Ansteckung nur im Ausland
Wer mit dem Dengue-Fieber in Kontakt kommt, vergisst das nicht so schnell. Rechtsanwalt Valentin Landmann hat sich vor gut einem Jahr in Mexiko mit dem Virus angesteckt und wäre dabei beinahe gestorben, wie er gegenüber «10vor10» erzählt. «Dann hat man den Gedanken, wenn es nur aufhört, egal wie und wenn es mich dann halt nicht mehr gibt, dann habe ich wenigstens gelebt.»
Am schlimmsten sei gewesen, dass er über vier Tage keinen Tropfen Flüssigkeit hätte zu sich nehmen können. Mit letzten Kräften reiste Landmann in die Schweiz zurück, wo ihm die Ärzte das Leben retten konnten.
Keiner der Virusträger hat sich in der Schweiz angesteckt, bei den Infizierten handelt es sich ausschliesslich um Reiserückkehrer. Die Übertragung des Virus findet über die Asiatische Tigermücke statt. Obwohl sich diese Mückenart mittlerweile auch in weiten Teilen des Kantons Tessin eingenistet hat, droht hier nur ein sehr geringes Risiko einer Weiterverbreitung. «Das Virus bleibt nach der Übertragung nur wenige Tage im Blut und somit ist die Wahrscheinlichkeit einer Verbreitung in der Schweiz und auch in Europa noch eher klein«, so Koch.
Tessin bekämpft Tigermücke präventiv
Im Sonnenkanton der Schweiz ist die Tigermücke seit dem Hitzesommer im Jahre 2003 anzutreffen. Obwohl im Moment noch keine Gefahr droht, wird das Insekt bereits bekämpft. Die Behörden von Locarno haben vor wenigen Tagen strikte Anweisungen an die Bevölkerung erlassen und folgen damit anderen Tessiner Gemeinden.
Ziel ist es, stehendes Wasser zu vermeiden, um der Tigermücke keine attraktiven Brutstätten zu bieten. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, wird mit Geldbussen sanktioniert. Die Verordnung tritt voraussichtlich im März in Kraft.