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Schweiz Jeder Zehnte verdient sehr wenig

In der Schweiz arbeiten mehr Menschen für einen geringen Lohn als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Genf. Besonders hoch ist dabei der Anteil der Frauen.

In der Schweiz arbeitet mehr als jeder zehnte Arbeitnehmer für einen Tieflohn, der selbst bei einer 100-Prozent-Stelle oft nicht zum Leben reicht. Dies zeigt eine Analyse der Universität Genf im Auftrag des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).

Bei mindestens 437'000 Betroffenen liege der Lohn unter der Tieflohnschwelle von 3986 Franken im Monat, so der SGB. Der Bund war bisher von tieferen Zahlen ausgegangen – bezog jedoch weder die Angestellten in der Land- und Hauswirtschaft mit ein.

Fast drei Viertel der Betroffenen sind Frauen

Mehr als ein Drittel der Tieflohn-Beschäftigten haben laut der Studie eine Berufslehre absolviert. Für den SGB stellen diese Zahlen dem Schweizer Arbeitsmarkt ein miserables Zeugnis aus: «Eine Berufslehre ist keine Garantie mehr für eine Stelle mit einem anständigen Lohn», so SGB-Präsident Paul Rechsteiner.

Besonders betroffen von den tiefen Löhnen sind die Frauen: 16 Prozent von ihnen haben einen zu tiefen Lohn. Bei den Männern beträgt der Anteil sechs Prozent.

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