Es ist der erste Besuch eines deutschen Staatsoberhauptes seit 2010. Damals weilte der 2012 zurückgetretene Christian Wulff in Bern. Nun besucht Joachim Gauck die Schweiz. Er wird am kommenden Dienstag in Bern empfangen.
Nach Angaben des Präsidialamtes in Berlin stehen unter anderem ein Gespräch mit Experten zum Thema direkte Demokratie, Treffen mit Vertretern der
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur sowie Medien im Mittelpunkt. Der SRF-Sendung «Sternstunde Philosophie» hat der einstige Pastor und Wegbereiter des Mauerfalls bereits ein ausführliches Interview gegeben.
Vorbild Schweiz
Darin kommentiert Joachim Gauck unter anderem das Resultat zur Masseneinwanderungsinitiative vom 9. Februar. «Persönlich war ich traurig. Meine Freunde in der Schweiz gehörten nicht zu den Befürwortern», sagte er. Man lasse sich ja leicht von den Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind, in seiner eigenen Meinung beeinflussen. Aber auch als politisch «einigermassen wachem Europäer» habe ihm das Resultat nicht gefallen.
Die Schweiz sei für ihn ein demokratisches Vorbild, wie ein kleines und frühes Europa. «Ich wünschte mir sehr, dass die Schweiz als eine Stimme in Europa dabei ist. Ich sehe dies im Moment natürlich nicht. Aber ich wünsche es mir», erklärte Gauck.