Auf der Traktandenliste der Jugendsession 2012 stehen Themen wie die Energiepolitik, der Datenschutz oder die demografische Alterung. Ziel ist es, für ein Anliegen an eine Mehrheit zu erreichen und diese dem Nationalratspräsidenten zu überreichen.
Parlament nimmt Voten selten auf
Konkrete Wirkung entfalten die Vorstösse der Jugendlichen jeweils kaum. Pro Jahr verabschiedet die Jugendsession fünf bis zehn Petitionen. In knapp 20 Jahren hat das Parlament aber nur zehn davon in Motionen umgewandelt. Angenommen wurde nur ein Teil davon, darunter das Verbot von Nazi-Symbolen.
Bundesrat Alain Berset, der die Jugendsession eröffnete, zeigte sich gespannt auf die Debatte zum Thema «Leistungsgesellschaft und Gesundheit».
Die Gesundheitskosten seien ein gesamtgesellschaftliches Problem, «das unsere Werte auf den Prüfstand stellt». Ebenso verhalte es sich in der Sozialpolitik. «Letztlich geht es um die grosse Frage: Wie gehen wir mit den Schwächeren um?»
Jugend ist nicht apolitisch
Berset kritisierte weiter das landläufige Vorurteil, dass die Jugend an Politik nicht interessiert sei. Tatsache sei, dass die heutige Jugend stärker an nationalen Wahlen und Abstimmungen teilnehme, als die Jungen vor 40 Jahren. «Wenn man also einen klassischen Politikbegriff verwendet, ist die heutige Jugend politischer als es die 68er waren.»
«Sie sind die erste Generation, für die nicht nur das Internet, sondern auch die Globalisierung die Normalität darstellt. Sie können gar nicht anders, als hoch politisch sein.
Berset, selbst erst 40 Jahre alt, forderte die Jugendlichen dazu auf, Verantwortung für ihre und die Zukunft der anderen wahrzunehmen. «Wir brauchen euer Engagement, um die Schweiz voranzubringen.»