Flugzeuge ab einer Höhe von 150 Metern, Lieferdrohnen im Bereich zwischen 60 und 120 Metern, andere Drohnen darunter: Diese Aufteilung des Luftraums schwebt dem US-Online-Händler Amazon vor, wie am Mittwoch bekannt wurde. Die Amazon-Drohnen sollen die Bestellung bereits 30 Minuten nach der Bestellung beim Kunden abliefern. Dafür wäre ein eigener Luftraum laut Amazon «am sichersten und effizientesten». Rund um Flughäfen solle der Einsatz von Drohnen verboten werden.
Kleiner Luftraum
Für die Schweiz wäre ein eigener Luftraum für Lieferdrohnen – wie sie die Schweizerische Post testen will – wenig realistisch, sagt Dominik Jenzer, Präsident des Schweizerischen Verbandes ziviler Drohnen. Denn die flächendeckende Paketzulieferung am Boden funktioniere gut. Allein für die Randregionen – wo die Post die Drohnen einsetzen möchte – brauche es keine besonderen Bereiche in der Luft: «Der Luftraum in der Schweiz ist dafür zu klein.» Dies wegen der vielen Sportflugzeuge und Helikopter, etwa der Luftrettung, die den unteren Luftraum nutzen würden. «Wir fordern keine separaten Lufträume, sondern möchten uns in die bestehenden Lufträume und Strukturen integrieren», sagt Jenzer.
Automatisch fliegen
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt erarbeitet derzeit neue Regeln für die Drohnen. Eigene Lufträume seien dabei kein Thema, hiess es auf Anfrage von SRF News. Neben der rechtlichen ist auch die technische Entwicklung rund um die Drohnen in vollem Gang. In einer ersten Etappe soll die Lieferung über einen Chip in der Drohne verfolgt und identifiziert werden. Und in einer zweiten Etappe möchten die Hersteller die Drohnen so programmieren können, dass diese automatisch einer bestimmten Flugroute folgen. Damit liesse sich vermeiden, dass sie über dicht besiedeltes Gebiet oder Flughäfen fliegen. Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt sind diese technischen Möglichkeiten aber noch Zukunftsmusik.