Die Postfinance führt keine «Geschenk-Konten» mehr für Kunden im Ausland. Wer in der Schweiz lebt, kann kein Konto mehr für sein Patenkind im Ausland eröffnen.
Die Geldinstitut der Schweizerischen Post wolle ihren Kunden im Ausland keine Steuerhinterziehung unterstellen. Das stellt Postfinance-Sprecher Alex Josty klar. Und doch berge ein solches Geschenk-Konto für Kunden im Ausland Gefahren: «Das Patenkind oder auch dessen Eltern sind sich nicht bewusst, dass dieses Konto existiert. Es wird nicht von ihnen geführt.»
Damit besteht das Risiko, dass das Geld beim ausländischen Fiskus nicht regelkonform deklariert wird. Dieses Risiko will das Unternehmen nicht mehr in ihren Büchern haben. Es fordert deshalb 1700 Kunden in Deutschland, Frankreich, Italien und Lichtenstein dazu auf, ihre Geschenk-Konten zu schliessen.
Internationale Steuerabkommen
Postfinance wolle aufgrund der aktuellen Debatten über internationale Steuerabkommen auf Nummer sicher gehen, erklärt Sprecher Alex Josty: «Wenn die neuen Steuergrundsätze, die nun mit den Amerikanern ausgehandelt werden, in Kraft treten, könnte es sein, dass die Postfinance Daten liefern muss. Das könnte für die Eltern zu Problemen führen.»
Laut der Postfinance handelt es sich explizit nicht um US-Kunden, sondern um Kunden aus dem umliegenden Ausland. Die Firma hat die betroffenen Kunden in den vergangenen Monaten informiert.