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Schweiz Keine Verhandlungen zwischen entlassenen Pflegern und Spital

Angestellte der Neuenburger Privatklinik «La Providence» streiken. Ihr Gesamtarbeitsvertrag soll nicht mehr weitergeführt werden. Nach 70 Tagen entlässt die Klinik die 22 Pfleger. Die Neuenburger Regierung will verhandeln – und scheitert.

Die 22 streikenden Pfleger wollen einen Gesamtarbeitsvertrag: «Ein GAV ist kein Luxus!»
Legende: Die 22 streikenden Pfleger wollen einen Gesamtarbeitsvertrag: «Ein GAV ist kein Luxus!» Keystone

Das Neuenburger Privatspital «La Providence» ist defizitär und soll vom Klinik-Giganten «Genolier» übernommen werden. Mit ihr seine Angestellten. Und 22 dieser wollen auch den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) verlängert sehen. Er gilt noch bis Ende 2013. Die Krankenpfleger wollen ihn aber auch 2014 und darüber hinaus. Sie wollen nicht als Freiwild da stehen, wenn «La Providence» von «Genolier» übernommen wird. So ihre Begründung.

Über zwei Monate haben 22 der Angestellten für einen GAV gestreikt. Letzte Woche hat die Spitalleitung sie entlassen. Die Regierung schaltete sich ein. Doch der Aussöhnungsversuch hat nicht gefruchtet. Die Verhandlungen zwischen den entlassenen Pflegerinnen und der Spitalleitung sind abgebrochen.

Klage hängig

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Die entlassenen Krankenpflegerinnen haben Klage eingereicht. «La Providence» hatte sie während des Streiks entlassen. Die Angestellten seien vorab nicht über diesen Schritt informiert worden. Diese Nachricht hat beim Vorstand der Arbeitnehmer-Gewerkschaft Travail.Suisse grosse Bestürzung ausgelöst. Nun muss das Kantonsgericht entscheiden.

Verhandlungen kommen nicht zustande

Thomas Gutersohn, Westschweiz-Korrespondent von SRF, begründet: «Die Entlassenen und die Gewerkschaften sind nach wie vor nicht bereit, auf das Rahmenabkommen der Regierung einzugehen.» Dieses wäre eigentlich erst die Basis für Verhandlungen.

«Die 22 Krankenpflegerinnen fanden das Abkommen nicht ausgeglichen genug.» Die Regierung sei zu wenig auf ihre Forderungen eingegangen, und habe seine Rolle als Mediator nicht genügend wahrgenommen, begründen sie ihren Entscheid.

«Genolier», der potenzielle Übernehmer wolle seine eigenen Arbeitsbedingungen durchsetzen. Die seien zweifelsohne weniger komfortabel. «Aber die Pfleger schaden sich langsam selber», sagt Gutersohn.

Angst um die Stelle

Die Streikenden hätten mittlerweile den Rückhalt der restlichen Belegschaft verloren. Diese fürchtet, dass «Genolier» wegen dem Protest nicht nach Neuenburg kommt. Sie haben Angst, ihre Stelle zu verlieren.

Die Angestellten hätten lieber keinen Gesamtarbeitsvertrag, dafür eine Stelle, sagt der Korrespondent. Und die Streikenden sagen, ohne Gesamtarbeitsvertrag wollen wir «Genolier» nicht. «Das ist zwar mutig, doch der Schuss könnte hinten rausgehen», so Gutersohn.

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