Mit ihrem Vorstoss zur Direktzahlungspraxis in der Schweiz will die Kleinbauern-Vereinigung den Trend zu immer grösseren Betrieben brechen und die kleinen und mittleren Bauernhöfe stärken.
Ein paar wenige kriegen einen Viertel des Geldes
Die Kleinbauern-Vereinigung spricht von einer «groben Fehlentwicklung», wie sie an einer Medienorientierung ausführte. Laut dem Verein profitieren zusehends die grössten Bauernbetriebe von den Unterstützungsgeldern des Bundes.
Ein Viertel der Direktzahlungen komme heute den zehn Prozent grössten aller Bauernbetriebe zu – und dieser Trend halte an. So nimmt nach Angaben des Vereins die Zahl jener Betriebe zu, die jährlich mehr als 150'000 Franken erhalten. Deren Zahl ist von 1029 im Jahr 2013 auf 1310 im Jahr 2014 gestiegen.
Die Bevölkerung wünscht sich Kleinräumigkeit
Für den Verein ist dies eine Folge des neuen Direktzahlungssystems, das spezialisierte Grossbetriebe fördere. Das System verleite «auf Biegen und Brechen» dazu, mehr Fläche zu bewirtschaften. Dies unabhängig davon, ob dieses Wachstum für den einzelnen Betrieben überhaupt Sinn mache.
Die Kleinbauern-Vereinigung fordert deshalb eine Beschränkung der jährlichen Subventionen auf 150'000 Franken pro Betrieb. Diese Limite trage sowohl sozialen und ökonomischen Aspekten als auch dem Wunsch der Bevölkerung nach einer kleinräumigen Landwirtschaft Rechnung.
Mit Staffelung die Kleinen stützen
Zudem propagiert der Verein eine Umverteilung der Beiträge. Derzeit wird bis zu einer Fläche von 60 Hektaren ein einheitlicher Basisbeitrag von 900 Franken pro Hektare ausbezahlt. Die Kleinbauern-Vereinigung will abgestufte Beiträge von 1350 Franken (für die 1. bis 10. Hektare), 810 Franken (für die 11. bis 20. Hektare) und 270 Franken (für die 21. bis 30. Hektare). Ab der 31. Hektare sollen keine Basisbeiträge mehr ausgerichtet werden.
Mit diesem Verteilschlüssel würden mehr als 40'000 Betriebe, also gut zwei Drittel aller Bauernbetriebe in der Schweiz, höhere Direktzahlungen erhalten. «Die kleinen und mittleren Bauernbetriebe, welche das Rückgrat einer vielfältigen Schweizer Landwirtschaft bilden, werden so gefördert», hält die Vereinigung fest.