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Schweiz Korruption bei der Fifa – es bleibt viel zu tun

Der Weltfussballverband Fifa hat in den letzten zwei Jahren zwar einige Reformen durchgemacht. Transparenz ist damit aber noch nicht vollständig hergestellt. Das zeigt der Abschlussbericht des Basler Strafrechtsprofessors Mark Pieth.

Die Fifa zeigte sich im Jahr 2011 reformwillig. Aufgerüttelt durch Korruptionsvorwürfe setzte sie Mark Pieth als Reformberater ein. Er ist Strafrechtsprofessor an der Universität Basel. Er und sein Team machten diverse Vorschläge.

Zwei Kommissionen eingesetzt

Nur ein Teil davon ist bis heute umgesetzt. Unter anderem wurde eine Buchprüfungskommission ins Leben gerufen, welche die Finanzströme der Fifa überwachen soll. Die Kommission hat Massnahmen eingeleitet, um neuen Korruptionsaffären vorzubeugen. Ausserdem gibt es eine Ethikkommission, welche unter anderem die Verfehlungen in der Vergangenheit untersucht.

Andere Vorschläge wie Lohntransparenz bei den Mitgliedern des Exekutivrats oder eine Amtszeitbeschränkung des Fifa-Präsidenten kamen bisher hingegen nicht zustande. Über Letzteres sollte der Fifa-Kongress im letzten Juni abstimmen.

Grösse trägt zur Trägheit bei

Die Abstimmung wurde jedoch um ein Jahr verschoben, da Präsident Sepp Blatter fürchtete, dass die Amtszeitbeschränkung nicht angenommen werden könnte. Das zeigt das grosse Problem der Fifa: Mit 209 Mitgliedsverbänden, die unterschiedliche Interessen haben, tut sie sich schwer mit Veränderungen. Sie ist eine träge Institution.

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In Pieths 15-seitigem Bericht steht deshalb auch, dass für einen Kulturwandel innerhalb der Fifa vieles vom Verhalten der Meinungsführer abhängt. Sie müssen den Reformprozess voranbringen wollen. Sonst versanden die bisher umgesetzten Reformen, und der Reformwille der Fifa von 2011 wäre nur noch eine Farce.

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