Die Ausgangslage vor der Präsidiumswahl war bis zuletzt offen. Im Rennen waren ausser Ritter der Berner SVP-Nationalrat Andreas Aebi, der Freiburger FDP-Grossrat Fritz Glauser und der Luzerner CVP-Kantonsrat Josef Dissler.
Markus Ritter setzte sich im 4. Wahlgang mit 245 zu 210 Stimmen gegen Aebi durch. Mit dem 45jährigen Rheintaler steht erstmals ein Biobauer an der Spitze des Verbandes. Seit 2005 präsidiert Ritter den St. Galler Bauernverband.
Ein Ritter für den Bauernstand
Ritter will sich für die Anliegen aller Bauern einsetzen und für einen geschlossenen Auftritt nach aussen sorgen. Der Betrieb von Markus Ritter im Krans in Altstätten ist einer, wie es ihn viele gibt im Kanton St. Gallen.
Mit seinen rund 28 Hektaren ist der Hof auf Milchwirtschaft ausgerichtet, Ritter betreibt aber auch etwas Ackerbau und verfügt über 225 Hochstammobstbäume. Er hält 26 Milchkühe, zieht 26 Jungtiere auf und besitzt drei Mutterschafe sowie zehn Bienenvölker.
Markus Ritter leitet den Betrieb seit 1989 als er ihn von seinen Eltern übernommen hat. Seine Frau Heidi brachte ebenfalls den elterlichen Betrieb mit in die Familie.
Die beiden Söhne haben auch Interesse an der Landwirtschaft. Strategien für die Betriebsentwicklung würden mit der nachfolgenden Generation diskutiert, sagt Ritter. Im Vordergrund stehe eine nachhaltige Produktion.
Zufriedenheit der Basis für ihn wichtig
Er wolle sich als Bauernverbands-Präsident für alle Bauern einsetzen, ob Tal-, Hügel- oder Bergbauern, egal, was sie produzieren und wie sie produzieren. Gerne würde er integrierend die verschiedenen Meinungen der Landwirtschaft bündeln und beharrlich nach aussen vertreten.
Jeder Landwirt müsse für sich entscheiden, welches Produktionssystem für ihn das richtige sei. Die Zufriedenheit der Basis bestätige auch der Umstand, dass im Kanton St. Gallen 96 Prozent der Direktzahlungsberechtigten beim Verband Mitglied seien.
Milchkontingente bleiben Top-Thema
Der abtretende Präsident Hansjörg Walter Hansjörg Walter äusserte sich im Interview mit «Radio DRS 1» überwiegend positiv über seine zwölfjährige Amtszeit. Er betonte, dass im Bauernverband einzig das Ende der Milchkontingente ein ungelöstes Problem sei. Dem müsse sich sein Nachfolger nun widmen.