Beim Elternnotruf für die Kantone Zürich, Aargau, Bern und Zug sind im vergangenen Jahr mehr Anrufe von verzweifelten Eltern eingegangen als im Vorjahr. Die Beratungsstelle zählte über 5000 Kontakte zu Hilfesuchenden, das entspricht einer Zunahme von rund sechs Prozent.
Gemäss Peter Sumpf, dem Geschäftsleiter vom Elternnotruf, gibt es drei Hauptgruppen von Eltern, die das Angebot nutzten:
- Eltern von Babys mit «Schrei- und Nichtschlafproblematik».
- Eltern von Kleinkindern mit «Trotz und Widerstand».
- Eltern von Jugendlichen, die Fragen zu Medien-, Ausgangs- oder Schulfragen haben.
Der grösste Anteil der Anfragen betraf Kleinkinder bis 4 Jahre, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichen Jahresbericht hervorgeht. Am zweithäufigsten suchten Eltern von jungen Erwachsenen ab 16 Jahren Rat bei den Erziehungsexperten.
Am häufigsten klingelt beim Elternnotruf tagsüber das Telefon. Gut die Hälfte der Anfragen treffen aber abends und in der Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen ein.
Behörden werden nicht informiert
Die Beratungsgespräche dauern im Schnitt eine halbe Stunde. Deren Inhalt ist vertraulich und die Mitarbeiter garantieren, dass sie ein Problem nicht an die Behörden weitermelden. Bei 15'000 Anrufen in fünf Jahren sei man erst einmal in einer «sehr speziellen Situation» von dieser Praxis abgewichen, sagt Peter Sumpf. Wenn jedoch Nachbarn, Grosseltern oder andere Betroffene anrufen, würde man ihnen mitteilen, wo sie eine mögliche Gefährdung melden könnten.
Der Elternnotruf ist rund um die Uhr unter der Nummer 0848 35 45 55 erreichbar.