Verkaufsbeschränkungen bei alkoholischen Getränken und die Rückkehr zur Polizeistunde: Der neue Präsident des Städteverbandes und FDP-Nationalrat Kurt Fluri will aufräumen in den Schweizer Metropolen. «Bei der Freigabe der Sperrzeiten im Nachtleben haben gewisse Städte und Kantone übertrieben. Da müssen wir wieder einen Schritt zurück machen», sagte Fluri zur «NZZ am Sonntag».
Der oberste Stadtpräsident ruft den Nationalrat dazu auf, bei der Beratung des Alkoholgesetzes griffige Massnahmen zu beschliessen. Fluri schweben da etwa Mindestpreise und ein nächtliches Verkaufsverbot vor. «Wir stellen fest, dass ein Liter Wodka heute schon für rund 15 Franken zu haben ist. Das ist zu billig.» Früher habe man für eine Flasche rund 40 Franken bezahlt.
Seinen Aufruf erklärt Fluri damit, dass der übermässige Alkoholkonsum mittlerweile zu einem der grössten Probleme der Schweizer Städte geworden sei. In vielen Städten sei am Wochenende ein Grossteil der Polizei mit der Bewältigung solcher Probleme absorbiert und könne doch nicht viel dagegen tun.
Röstigraben bei Umfrage
64 Prozent der Romands verlangen, dass der Verkauf von Alkohol im Detailhandel von 22 bis 6 Uhr künftig verboten wird. Dies zeigen die Resultate einer Umfrage des Instituts für Markt- und Meinungsforschung Isopublic im Auftrag des «SonntagsBlick».
Umstritten ist das Nachtverkaufsverbot von Alkohol hingegen in der Deutschschweiz. Eine knappe Mehrheit von 50 Prozent sagen Nein dazu, 46 Prozent sprechen sich dafür aus. Der Ständerat hat das Nachtverkaufsverbot von Alkohol gutgeheissen, die zuständige Kommission des Nationalrats sagte hingegen klar Nein.