Im Jahr 2012 wurden rund 175'000 Übersetzungsstunden in über 100 Sprachen geleistet, wie dem Jahresbericht Integrationsförderung des Bundesamtes für Migration (BFM) zu entnehmen ist. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
Insgesamt unterstützte der Bund die Kantone finanziell bei der Integration von Ausländern 2012 mit 40,5 Millionen Franken.
Interkulturelle Übersetzer kommen etwa bei Elterngesprächen in der Schule zum Einsatz. Die Dolmetscher kennen die Sprache und Kultur der Eltern und helfen dem Lehrer zum Beispiel bei der Erklärung, warum ein Kind heilpädagogische Unterstützung braucht.
Der grösste Teil der Fördermittel floss mit 8 Millionen Franken in Sprachkurse – einem gemäss Bericht wichtigen Faktor für eine gelungene Integration. Rund 4500 Kurse wurden in den Kantonen angeboten, über 100'000 Personen haben daran teilgenommen.
Deutschkurs nach der Arbeit
Für einige von ihnen fand der Sprachkurs direkt am Arbeitsplatz statt. Das Pilotprojekt «Deutsch auf der Baustelle» etwa richtet sich spezifisch an ausländische Bauarbeiter. Der Unterricht findet vor oder nach der Arbeit in der Baubaracke oder im Werkhof statt. Der Kurs wird an die Arbeitszeit angerechnet.
Rund eine Million Franken zahlte der Bund für den Bereich «Frühe Förderung». Hier geht es beispielsweise darum, dass Migrantenkinder gemeinsam mit Schweizer Kindern eine Tagesstätte besuchen und so früh die lokale Sprache lernen. Insgesamt stellte der Bund für die Integration von Ausländern in den drei oben genannten Bereichen 17,5 Millionen Franken zur Verfügung.
Seit 2008 können bestimmte Gruppen von Zuwanderern dazu verpflichtet werden, Sprach- oder Integrationskurse zu besuchen. Laut Jahresbericht haben im Jahr 2012 neun Deutschschweizer Kantone insgesamt 2000 solche verbindlichen Integrationsvereinbarungen abgeschlossen oder Integrationsempfehlungen abgegeben. In der lateinischen Schweiz werde das Instrument nicht angewendet.