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Schweiz MEM-Industrie erhält Mindestlöhne

Die Arbeiter in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie erhalten einen neuen Gesamtarbeitsvertrag. Historisch daran: Erstmals werden darin Mindestlöhne festgeschrieben. Zudem haben Väter künftig Anrecht auf bezahlten Vaterschaftsurlaub.

Ein Arbeiter verarbeitet in der Giesserei Von Roll in Emmenbruecke Gusseisen.
Legende: 560 Betriebe mit 95'500 Mitarbeitenden sind dem neuen GAV unterstellt. Keystone

Die Einigung zwischen den Sozialpartnern erfolgte nach einem achtmonatigen Verhandlungsmarathon und einer Mediation durch den ehemaligen Seco-Direktor Jean-Luc Nordmann.

Knackpunkt bei den Verhandlungen war die Forderung der Gewerkschaften nach einem Mindestlohn. Und sie setzten sich durch: Im neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) werden erstmals Mindestlöhne festgeschrieben.

«Historischer Durchbruch», freut sich denn auch die Gewerkschaft Unia. 75 Jahre lang hätten sich die Arbeitgeber «resolut gegen Mindestlöhne im GAV gesperrt».

Audio
Ein Mindestlohn für die Maschinenindustrie
aus Echo der Zeit vom 01.06.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 5 Sekunden.

Flexibilität für die Betriebe

Der neue GAV soll aber am 1. Juli in Kraft treten und bis zum 30. Juni 2018 gültig sein. Gemäss Nordmann bringt er neben den Mindestlöhnen eine erhöhte Flexibilität für die Betriebe sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit.

 

Zudem können Arbeitgeber neu flexibler auf Auftragsschwankungen reagieren. Im Gegenzug erhielten die Angestellten einen Vaterschaftsurlaub. Der GAV empfehle auch Unterstützung bei der Familienbetreuung und einen Elternurlaub. Weiter wird die Zahl der Bildungstage erhöht.

Löhne je nach Region

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Die Angestellten erhalten künftig mindestens 3'300 CHF im Monat. Je nach Region und Qualifikation garantiert ihnen der neue GAV bis zu 4'150 CHF. Die höchsten Mindestlöhne gelten in wirtschaftsstarken Kantonen wie Zürich und Genf, die tiefsten im Tessin und im Jurabogen.

Weitere Details zum neuen GAV werden gemäss Nordmann bis am Donnerstag

keine bekannt gegeben. Denn die Sozialpartner – Unia, KV Schweiz, Angestellte Schweiz, Syna, die Schweizer Kader Organisation auf Arbeitnehmerseite und der Arbeitgeberverband Swissmem – müssen noch ihre Mitglieder informieren.

Swissmem-Präsident Hans Hess zum Verhandlungserfolg:  «Ich bin froh und erleichtert, dass wir eine Einigung erzielen konnten.» Es sei eine gute Nachricht für die Mitarbeitenden und die Unternehmen der MEM-Industrie. «Es ist auch eine gute Nachricht für den Werkplatz Schweiz.»

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