Eiszeit statt Einigkeit – das Misstrauen zwischen Ost und West steigt seit Monaten. Man fühlt sich irgendwie an die Jahre des kalten Krieges erinnert.
Acht FA18-Flugzeuge der Schweizer Armee beteiligen sich am Grossmanöver. Im Einsatz stehen 15 Schweizer Piloten und 45 weitere Angehörige der Schweizer Luftwaffe. Russland hat umgehend reagiert und ebenfalls Luftwaffenmanöver angekündigt.
Russland: Eine militärische Weltmacht?
Russland demonstriert ebenfalls Stärke. 250 Kampfflugzeuge üben die Verteidigung gegen feindliche Luftangriffe. Damit zieht Russland erneut den Ärger des Westens auf sich. Jan Ove Rygg, ein norwegischer Brigadegeneral, sagt: «Ich denke Russland stellt seine Fähigkeiten wieder her, die es in Zeiten des kalten Krieges hatte und es ist offensichtlich, dass sie ein Spieler auf der Weltbühne sein wollen. Sie versuchen nun, an ihre frühere militärische Grösse anzuknüpfen, meint der Übungsleiter Jan Ove Rygg.
Verhältnis Ost-West kühlt ab
Russland als Mitspieler auf der Weltbühne? Wenn, dann sicher nicht mehr in einer Hauptrolle, sagt der Schweizer Militärstratege Mauro Mantovani. Russland könne sicher wieder zu einer Regionalmacht werden. Jedoch nicht zu einem Gegenspieler auf Augenhöhe mit der USA.
Zwischen dem russischen Übungsgebiet bei Kapustin Yar im Uralgebiet und jenem der Nato-Mitglieder und den nicht zur Allianz gehörenden Streitkräften Finnlands, Schweden und der Schweiz liegen ca 3000 Kilometer. Trotzdem ist die Lage angespannt. Die russische Luftwaffe hatte in den letzten Wochen und Monaten immer wieder mit Beinahe-Luftraumverletzungen im Ostseeraum provoziert.
Russland dürfte zur Machtdemonstration auch weiterhin die grossen Geschütze auffahren. Das Verhältnis zwischen Ost und West wird sich damit noch mehr abkühlen, denkt Mantovani.
Das Luftwaffen-Manöver in Nordeuropa dauert noch bis zum 4. Juni. Offiziell wird eine UN-Friedensmission geprobt.