Das Elend der Flüchtlinge auf ihren Routen nach Europa bewegt die Menschen. Viele wollen helfen. Philipp Holderegger von Caritas Sankt Gallen-Appenzell hat mit Hilfsangeboten gerechnet, aber: «Die Intensität mit der das jetzt kommt, ist natürlich überraschend für alle Beteiligten.»
Die Telefone laufen heiss. 40 bis 50 Mal klingelt es bei der Caritas. Es sind Junge und Alte die anrufen, Ausländer und Schweizer, die den Flüchtlingen helfen wollen. Holderegger: «Beispielsweise Kleider zu spenden oder freiwillige Arbeit zu leisten oder Deutschunterricht zu geben. Wir hatten auch Anrufe eines Zahnarztes, der bereit wäre, halbtageweise Zahnbehandlungen zu machen.»
Besonders wichtig: Geldspenden
Die meisten Anrufer wollen den Flüchtlingen helfen, die sie auf Bildern in den Nachrichten am Fernsehen oder im Internet sehen. Also jenen, die noch gar nicht in der Schweiz sind.
Auch Beat Wagner, Sprecher des Schweizerischen Roten Kreuzes freut diese Solidarität. Helfen könne jeder. Aber für Flüchtlinge welche derzeit im Balkan unterwegs sind oder in Lagern in Jordanien oder im Libanon sitzen, sei aber vor allem eines wichtig: Geld spenden. «Da ist die Geldspende derzeit das einzige und wirkungsvollste Mittel, das es dem Schweizerischen Roten Kreuz erlaubt, seinen Schwestergesellschaften die Hilfe zu leisten.»
Vielfältige Möglichkeiten
Wer Flüchtlingen helfen will, die bereits in der Schweiz sind, kann dies aber auch, betont Beat Wagner vom SRK. Zum einen mit Kleiderspenden oder Spielsachen. Migranten die bereits etwas länger in der Schweiz sind, sind froh um Unterstützung im Alltag, beim Betreuen der Kinder, Helfen beim Ufzgimachen oder ähnlichem. Für diese Integrationsprojekte sucht das Rote Kreuz Freiwillige.
Oder man stellt Wohnraum zur Verfügung: Die Schweizerische Flüchtlingshilfe sucht in ihrem Gastfamilienprojekt Freiwillige, die bereit sind, Flüchtlinge bei sich unterzubringen und Ihnen helfen sich zu integrieren. Es zeigt sich also: Ob mit Geld, einem Dach über dem Kopf oder Zeit. Helfen kann jeder und jede.