Die Geschichte ist alles andere als klar, die Faktenlage dünn. Was bislang feststeht, ist die Tatsache, dass ein Zuger SVP-Politiker am Dienstag von der Zuger Strafverfolgungsbehörde zur Verhaftung ausgeschrieben und daraufhin festgenommen worden ist. Mittlerweile wurde der Angeschuldigte jedoch wieder auf freien Fuss gesetzt.
Opfer erwägt Anzeige
Der Vorwurf an den Politiker ist nur als Verdachtsmoment vorhanden. Er soll nach der Landammann-Feier vom vergangenen Samstag eine ebenfalls an den Feierlichkeiten teilnehmende Frau sexuell missbraucht haben. Der Beschuldigte bestreitet laut einem Schreiben seines Anwaltes die Vorwürfe.
Das mutmassliche Opfer habe sich am Sonntagmorgen an nichts mehr erinnern können, erklärt eine Sprecherin der Zuger Strafverfolgungsbehörden. Die Frau sei daraufhin von sich aus ins Spital gegangen und habe sich einem Blut- und Urintest unterzogen. Die Ergebnisse dieser Tests liegen noch nicht vor.
Das Spital hat jedoch in der Folge die Strafverfolgungsbehörden informiert. Weil es sich um ein Offizialdelikt handelt, wird dieses von Amtes wegen verfolgt.
Heute hat sich auch das Opfer in einer Mitteilung zu Wort gemeldet. Sie behalte sich eine Anzeige gegen den Politiker vor, schrieb sie darin.
Untersuchung läuft – Partei schweigt
Zurzeit klärt die Behörde ab, was sich genau zugetragen hat und ob dabei auch K.O.-Tropfen im Spiel waren. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eröffnet. Die Befragungen laufen.
Über seinen Anwalt bestreitet der SVP-Politiker die Vorwürfe, sich einer strafbaren Handlung schuldig gemacht zu haben. Die bisherigen Untersuchungen würden in keiner Weise bestätigen, dass K.O.-Tropfen im Spiel waren. Wie sein Anwalt weiter schreibt, hätten alle Zeugen den beiden Personen ein einvernehmliches Handeln bescheinigt.
Wie die SVP des Kantons Zug in einer Mitteilung schreibt, lege die Partei Wert darauf, dass die Unschuldsvermutung gelte. «Was genau in dieser Nacht passierte, ist momentan Gegenstand polizeilicher Abklärungen», schreibt die Partei weiter.