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Das Atomkraftwerk Beznau umgeben von gestautem Wasser, der Aare.
Legende: Das Kernkraftwerk Beznau mit der gestauten Aare im Vordergrund. Keystone

Schweiz Neue Hochwasserprüfung für AKW

Die Hochwassersicherheit der Schweizer Atomkraftwerke wird neu beurteilt. Kritiker des Kernkraftwerks Beznau bemängeln, die Studie komme zu spät und dauere zu lange. Der Bund verspricht Zwischenergebnisse und rasches Handeln.

Die Ankündigung des Bundes, die Hochwassersicherheit der Schweizer Atomkraftwerke bis 2016 neu zu prüfen, stösst auf Kritik. Insbesondere Gegner des Kernkraftwerks Beznau finden, der Bund handle zu spät.

«Die Studie braucht Zeit, das wissen wir», sagt Hans-Peter Willy. Er ist Chef der Gefahrenprävention beim Bundesamt für Umwelt (Bafu). «Aber es ist auch klar, dass Zwischenergebnisse den Verantwortlichen sofort zur Verfügung gestellt werden.» Experten begleiteten die Studie und würden helfen, die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Der Zeitraum bis 2016 sei «schlicht inakzeptabel», sagt Heini Glauser. Der Energie-Ingenieur ist Kritiker des Kernkraftwerks Beznau. Er fordert, das Werk sofort abzustellen, «bis Klarheit herrscht».

Dazu sagt Willy: «Das ist nicht in unserem Kompetenzbereich. Die Sicherheitsbeurteilung der AKW ist Aufgabe des Ensi.» Man habe beschlossen, dass die Risiken periodisch überprüft werden. Das sei jetzt der Fall.

«Daraus werden dann Folgerungen zu ziehen sein», sagt Willy. Um welche Schlüsse es sich dabei handle, könne er noch nicht sagen. «Wir können die Ergebnisse der Studie nicht vorweg nehmen.»

Ergebnisse entscheiden über Abschaltung

Wird Beznau je nach Ausgang der Studie also abgeschaltet? «Das Ensi macht an dieser Studie mit. Und es ist ganz sicher, dass das Ensi Massnahmen ergreifen wird, wenn die Ergebnisse der Studie das erfordern», sagt Willy.

Das Bafu kündigte an, bis 2016 Hochwasserszenarien für die Schweizer Atomkraftwerke auszuarbeiten. Danach wollen die zuständigen Stellen die Risiken für die Bauten und Anlagen neu einschätzen.

Eine Vorstudie wurde bereits dieses Jahr in Angriff genommen. Dabei ging es darum, die bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema zusammenzutragen. Zudem wurde eine Untersuchung der historischen Hochwasserereignisse eingeleitet.

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