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Schweiz Neue Rekorde bei Wohnbaugesuchen

Die Zahl der Wohnbaugesuche hat in diesem Jahr sprunghaft zugenommen. Am stärksten boomten die Gesuche in Bergregionen. Aber auch in anderen Regionen ist eine Zunahme auszumachen. Ob gebaut werden kann, ist wegen Einsprachen aber fraglich.

Seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative im März hat die Zahl der Baugesuche Rekordwerte erreicht. Laut dem jüngsten Immobilienmonitor der Grossbank Credit Suisse wurden in den zwölf Monaten bis Oktober Gesuche für den Bau von 67'600 Wohnungen eingereicht. Das sind 12'000 oder rund ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.

Der Boom sei in allen Gemeindetypen festzustellen. Er könne damit nicht allein auf die Zweitwohnungsinitiative zurückgeführt werden, schreiben die CS-Experten. Tiefe Zinsen, Anlagedruck und hohe Nachfrage durch die Einwanderung geben der Projektentwicklung ebenfalls kräftigen Rückenwind.

Verdreifachung in einigen Berggebieten

Dennoch ist der stärkste Anstieg in den touristischen Gemeinden zu beobachten. Dort nahm die Gesuchstätigkeit von 3000 auf 8000 Wohnungen pro Monat zu. Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative hat viele Landbesitzer in den touristischen Gemeinden dazu veranlasst, ihre Baupläne voranzutreiben.

Besonders stark zugenommen haben die Baugesuche laut der Studie etwa in den Regionen Gstaad/Saanenland (BE), im Goms (VS), im Kanton Uri, in der Surselva und im Unterengadin (GR). Hier wurden über 200 Prozent mehr Baugesuche eingereicht als im Schnitt in den vorangegangenen fünf Jahren.

Es kam zu einem Schlussspurt: Denn seit Veröffentlichung der Zweitwohnungsverordnung Ende August ist klar, dass in den 573 betroffenen Gemeinden Zweitwohnungen nur noch gebaut werden können, wenn die Gesuche bis Ende 2012 rechtskräftig bewilligt sind.

Weniger Baubewilligungen

Obwohl deutlich mehr Baugesuche eingereicht wurden, lag die Zahl der bewilligten Bauten rund 5 Prozent tiefer als in der Vorjahresperiode. Das lag vor allem daran, dass die Urheberin der Zweitwohnungsinitiative, die Umweltschutzorganisation Helvetia Nostra, weit über tausend Einsprachen und Rekurse eingereicht hat.

Ob die Organisation zu den Einsprachen berechtigt ist, ist aber umstritten. Letztlich wird das Bundesgericht über diese Frage befinden müssen. Ein Pilotverfahren ist dort bereits hängig.

Am 1. Januar 2013 dürfte der Schlussspurt vorbei sein. Die Credit Suisse erwartet, dass die Gesuchstätigkeit in den touristischen Gemeinden dann in sich zusammenfallen wird.

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