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Schweiz OECD erteilt Schweizer Abgeltungssteuer eine Abfuhr

Laut dem Chef Steuerpolitik der OECD hat die Abgeltungssteuer keinen Platz mehr neben dem automatischen Informationsaustausch. Dies sagte Pascal Saint-Amans in der «Rundschau». Zudem soll ein Modell für einen globalen Informationsaustausch innerhalb von Monaten stehen.

Letztes Wochenende hat Pascal Saint-Amans – Leiter Steuerpolitik bei der OECD –  von den zwanzig grössten Volkswirtschaften der Welt (G20 Finanzminister) in Washington den Auftrag erhalten, ein globales Modell für einen automatischen Informationsaustausch von Bankdaten zu erarbeiten.

Dies werde einige «Monate» dauern und nicht «Jahre oder Jahrzehnte», sagt Saint-Amans im «Rundschau»-Interview. Man müsse da nicht bei «Null» beginnen, weil viele OECD-Mitglieder zum Teil jahrzehntelange Erfahrung hätten mit dem automatischen Informationsaustausch (AIA).

Kein Platz mehr für die Abgeltungssteuer

Mit der Entwicklung hin zu einem globalen Standard für den automatischen Informationsaustausch sieht Saint Amans wenig Chancen für die Schweizer Abgeltungssteuer-Modell. «Wenn der Automatische Informationsaustausch kommt, wird es nicht noch zusätzlich die Abgeltungssteuer geben», sagt der Franzose.

Die vorsichtigen Signale der Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer Schlumpf am letzten Wochenende in Washington, bei der Errichtung eines globalen AIA mitzuarbeiten, begrüsst die OECD ausdrücklich. Das Setzen der Schweiz auf eine graue Liste 2009 sei schon «ein wenig brutal» gewesen und unangenehm für alle.

Der Frage ob die Schweiz wieder auf eine solche Liste käme, sollten etwa Parlament oder das Volk den automatischen Informationsaustausch ablehnten, weicht Saint-Amans aus. «Wir sagen immer bei der OECD: Es ist besser, Entwicklungen vorherzusehen als wieder unter Druck zu geraten. Es ist besser, das Langfristige zu sehen, anstatt sich in der letzten Minute anpassen zu müssen», so Saint-Amans.

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