Sie ist flauschig, weich, fiepst, schnurrt und reagiert, wenn sie gestreichelt wird: die erste Roboter-Robbe der Welt. Auch in der Schweiz wird sie bereits eingesetzt und soll Demenzkranke beruhigen.
Das Forschungsprojekt von Thomas Beer, Gesundheitswissenschaftler an der Fachhochschule St.Gallen, geht darüber hinaus. Er forscht an verschiedenen neuartigen Robotern. Einer soll es Pflegenden ermöglichen, die demente Person mittels Video-Telefon zu betreuen. «Das ist ein fahrbarer Bildschirm. Ein Bildschirm auf Skype. Ich kann so sehen, wie es der Person geht und kann sie den Tag über auch begleiten», sagt Beer.
Löst ein Roboter Emotionen aus?
Andere Roboter singen mit Demenzkranken. Ein ein weiterer – in Gestalt eines kleinen Kindes – soll diese Menschen direkt ansprechen und in positive Stimmung versetzen. «Wir wollen schauen, ob ein Roboter Emotionen erzeugt und wenn ja, welche Emotionen.»
Wissenschaftler der Fachhochschule St.Gallen und der Technischen Universität Dortmund machen in Deutschland seit einem halben Jahr Untersuchungen in Altersheimen. Und erste Erkenntnisse stimmen Thomas Beer zuversichtlich: «Wir konnten jetzt schon feststellen, dass Menschen mit Demenz dem nicht abgeneigt sind.»
Betreuung ist zu komplex für Roboter
Das Forschungsprojekt über den Einsatz von Robotern in der Pflege von Demenzkranken läuft noch zwei Jahre. Doch eines könne er schon vorwegnehmen, sagt der Gesundheitswissenschaftler und Mitorganisator des St. Galler Demenzkongresses, Beer: «Meine persönliche Meinung ist, dass robotische Systeme diese Komplexität an Betreuung niemals leisten können.» Er hoffe, dass es nie so weit kommen werde, dass die Pflege von Menschen mit Demenz ausschliesslich durch Roboter erfolge.