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Schweiz Prämien steigen um 3 bis 4 Prozent

Der Krankenkassenverband Santésuisse hat gegenüber Radio SRF erstmals angegeben, wie stark die Prämien nächstes Jahr durchschnittlich steigen werden: um drei bis vier Prozent. Angesichts negativer Teuerung ist das relativ viel. Aufhorchen lassen die Gründe fürs Prämienwachstum.

Dieses Jahr kostet die Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer 3,5 Prozent mehr als noch 2014. Deshalb dürften auch die Krankenkassenprämien nächstes Jahr entsprechend steigen.

Spezialärzte als Kostentreiber?

Laut Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse, sind die drei bis vier Prozent Aufschlag allerdings nur ein Durchschnittswert: «In Kantonen, wo es viele Spezialärzte gibt, also in Zentrumskantonen wie zum Beispiel Zürich, Genf und Basel-Stadt, ist wahrscheinlich mit einem höheren Wachstum zu rechnen als in eher ländlichen Kantonen.»

Spezialärzte, das ist das Stichwort, wenn es um die Gründe für den Kostenanstieg geht. Erstens gibt es immer mehr Spezialisten. Zweitens verrechnen diese immer höhere Summen pro Patient.

«Konsultationen in Abwesenheit»

Auffällig: Spezialärzte stellen viel mehr «Konsultationen in Abwesenheit des Patienten» in Rechnung, das heisst, sie studieren viel mehr Akten. Ob hier zu Lasten der Krankenkassen geschummelt wird, weiss Nold nicht. Man könne lediglich feststellen, dass es hier ein enormes Kostenwachstum gebe, sagt sie. Fakt ist: Innert zweier Jahre sind die Kosten für das Aktenstudium um 140 Millionen Franken gestiegen.

Ein weiterer Grund für die höheren Prämien ist, dass Spitäler mehr Behandlungen ambulant anbieten, also ohne dass die Patienten dort übernachten. Das kostet die Prämienzahler viel Geld, weil die Kantone den ambulanten Bereich nicht mitfinanzieren.

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