Frauen werden gemäss einer neuen Publikation von Avenir Suisse von den Unternehmen nicht diskriminiert, auch wenn ihr Durchschnittslohn rund 19 Prozent tiefer liegt. Die Lohnunterschiede liessen sich weitgehend auf individuelle Entscheide bezüglich Karriere und Berufswahl zurückführen.
Seit 30 Jahren stiegen die Löhne der Frauen schneller als diejenigen der Männer, schreibt die liberale Denkfabrik Avenir Suisse in einer Mitteilung. Damit eine vollständige Gleichstellung geschaffen wird, sind laut Avenir Suisse jedoch noch einige Hürden zu überwinden. Gemäss der Denkfabrik sind dies:
- Die Individualbesteuerung
- Die Deregulierung familienergänzender Betreuung
- Ein flexibler Elternurlaub
Die Avenir-Suisse-Studie erwähnt als Gründe für die Lohndifferenzen unter anderem die «weibliche Neigung zur Teilzeitbeschäftigung» und die geringeren Präferenzen für technische Berufe und für Tätigkeiten, die grosse zeitliche oder örtliche Flexibilität erfordern.
Steuersystem benachteiligt berufstätige Frauen
Nach Ansicht von Avenir Suisse könnten die Frauen in ihren beruflichen Ambitionen am besten unterstützt werden, wenn jene Hürden aus dem Weg geschafft würden, die einem stärkeren beruflichen Engagement entgegenstehen. Viele Frauen würden nämlich ihr Arbeitspensum erhöhen, wenn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser gewährleistet wäre.
Eine liberale Gleichstellungspolitik sollte laut Avenir Suisse «Chancengleichheit und nicht Ergebnisgleichheit» anstreben. Das Schweizer Steuersystem sei für berufstätige Frauen nachteilig, der Übergang zur wahlweisen Individualbesteuerung deshalb angebracht.
Sinnvoll sei auch die Einführung von Betreuungsgutschriften, denn Eltern könnten selbst am besten über Form und Qualität der Kinderbetreuung entscheiden. Zudem plädiert Avenir Suisse für einen flexiblen Elternurlaub. Er entspreche den Bedürfnissen junger Familien besser als der Mutterschaftsurlaub.