Geologen der Universität Genf haben Cäsium 137 im Bielersee gefunden. Laut ihren Sedimentanalysen gelangten um das Jahr 2000 grössere Mengen des radioaktiven Stoffes in den See. Dies berichtet die «Sonntagszeitung».
Das Blatt hat darauf den Test im Bielersee wiederholen lassen – Cäsium war auch da klar nachweisbar.
Die Experten gehen davon aus, dass das Cäsium 137 aus dem Atomkraftwerk Mühleberg stammt. Von dort fliesst kontrolliert und in geringen Mengen radioaktives Wasser in die Aare und später in den Bielersee. Im Jahr 2000 sei jedoch mehr Cäsium abgeflossen als üblich, was man nun im Bielersee messen konnte.
Der damalige Stadtpräsident und heutige Ständerat Hans Stöckli (SP) ist «nicht begeistert, dass er erst über die Medien von dem Vorfall Kenntnis erhalten habe», sagte er gegenüber SRF.
BKW und BAG: Keine Gesundheitsgefährdung
Eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung um den Bielersee bedeute die Radioaktivität nicht. Die Konzentration des radioaktiven Cäsiums sei nicht alarmierend. «Zu keinem Zeitpunkt würde bei einem derartigen Wert eine Gefährdung stattfinden», so Antonio Sommavilla vom Mühleberg-Betreiber zu SRF.
Nun gehe es aber darum, dass es in Zukunft keine solchen Vorfälle mehr gebe, sagte das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Das sieht auch Jürg Joss von der Gruppe «Fokus Anti-Atom» so. Was sich in Biel fand sei unerwartet und zeige, dass man eben doch ein Auge darauf haben muss.