Wer noch keine Senkung des Mietzinses verlangt hat, kann dies noch immer einfordern. Denn der hypothekarische Referenzzinssatz zur Berechnung der Mieten bleibt weiterhin tief. «Der Mieter muss somit nicht damit rechnen, dass der Mietzins rasch wieder ansteigen könnte», schreibt der Schweizerische Mieterverband (SMV) in einer Mitteilung.
Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), das den mietrechtlich massgebenden Referenzzinssatz festlegt, hatte bei der jüngsten Senkung im Juni ebenfalls angedeutet, der Referenzzinssatz werde vermutlich für mindestens ein Jahr stabil bleiben.
Grund: Hypothekarzinsen sind stark gefallen
Somit beliess das BWO den Referenzzinssatz nun auf 1,75 Prozent, es in einer Mitteilung heisst. Der zugrunde liegende Durchschnittszinssatz sei gegenüber dem Vorquartal lediglich von 1,86 Prozent auf 1,83 Prozent gesunken, hiess es zur Begründung.
Der Referenzzinssatz berechnet sich auf Basis der Hypothekarzinsen – also jener Zinsen, welche Hauseigentümer für ihre Hypotheken bezahlen. In den letzten Jahren waren die Hypothekarzinsen stark gefallen.
«Weitere Reduktion möglich»
Martin Loosli von der Zürcher Kantonalbank erwartet in naher Zukunft keine Veränderungen des Hypothekarzinses. Grund dafür ist die aktuelle Marktsituation «mit der schleppenden Konjunktur in der Schweiz sowie der Geldschwemme der Europäischen Zentralbank.»
Der Referenzzinssatz hingegen könnte sich noch etwas nach unten entwickeln. Martin Loosli: «Unsere Berechnungen gehen davon aus, dass der Referenzzinssatz im September 2016 nochmals auf 1.5 Prozent gesenkt wird und dann lange auf diesem Niveau bleibt.»
Seit der Einführung im Jahre 2008 ist der Referenzzinssatz noch nie gestiegen. Zu Beginn lag er noch bei 3,5 Prozent, danach sank er immer weiter. Anfang Juni wurde er auf 1,75 Prozent festgelegt.