Brasilien hat 200 Millionen Einwohner. Fragt man nach der Schweiz, dann erntet man oft ein verständnisloses Kopfschütteln. Geht es nach der Schweizer Imagebehörde Präsenz Schweiz, soll sich das bald ändern.
Klischees, Mythen und Innovationen
Eine der bekanntesten Sambaschulen Rios Unidos da Tijuca hat sich für den diesjährigen Karneval die Schweiz als Leitmotiv vorgenommen. Das heisst: 4000 Tänzer ziehen am kommenden Montag mit einem eigens komponierten Swiss-Samba und helvetischen Wahrzeichen durch das Sambadrom von Rio.
In der Sambafabrik arbeiten seit Oktober des vergangen Jahres 300 Personen daran, die Schweiz noch attraktiver zu machen, als sie schon ist. Dabei kommen die üblichen Klischees wie Schokolade, Uhren und Käse nicht zu kurz. Doch auch weniger bekannte Aspekte wie Mythen und Innovationen werden aufgegriffen. So ist Solar Impuls oder der Teilchenbeschleuniger Cern ebenso Teil der Aufführung wie der Drachen vom Pilatus.
Bedeutender Zustupf aus der Schweiz
Ganz überraschend ist die Wahl der Schweiz nicht. Rund 5 Millionen Franken kosten die aufwendigen Produktionen. Bund und Schweizer Unternehmen stecken knapp zwei Millionen Franken in die Samba-Kampagne. 700'000 Franken davon entfallen auf Präsenz Schweiz, den Rest übernehmen Schweizer Sponsoren wie Nestlé, Syngenta, UBS, die Waffenschmiede Ruag und Tourismus Schweiz.
Insgesamt 160'000 Besucher werden die Defilees im Sambadrom live verfolgen. Millionen Zuschauer sehen sich das Spektakel am Fernsehen an. Gut möglich also, dass sich die Schweiz etwas Öffentlichkeit verschafft. Ob sich das Leitmotiv auch für die Sambaschule auszahlt, entscheidet sich, falls sie den Einzug ins Final am 21. Februar schafft.