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Schweiz Santésuisse lanciert Onlineplattform für die Spitalsuche

Spitalfinder.ch soll Patienten bei der Wahl nach der passenden Einrichtung unterstützen. Die Herausgeber versprechen mehr Transparenz und eine bessere Übersicht. Doch Achtung: Der Spitalfinder ersetzt die ärztliche Konsultation nicht und es können Zusatzkosten anfallen.

Ein Spitalbett in einem Gang
Legende: Patienten haben in der Schweiz bei 113 Spitälern die Qual der Wahl. Keystone

Wer ins Spital muss, möchte die beste verfügbare Pflege in Anspruch nehmen können. Bei landesweit 113 Krankenhäuser gestaltet sich die Suche nach der passenden Einrichtung unter Umständen aber schwierig. Der Krankenkassenverband Santésuisse und das Konsumentenforum KF wollen mit einer neuen Onlineplattform, Spitalfinder.ch, Patienten bei der Wahl des passenden Krankenhauses unterstützen.

Auf Spitalfinder.ch können Patienten das Krankheitsbild, den Spitaltyp und den gewünschten geografischen Umkreis eingeben, so die Herausgeber der Plattform. Anhand der persönlichen Eingabe werte die Seite die Daten aus und vergleiche die Spitäler der Schweiz. Informationen wie die Sterblichkeits- und Wundinfektionsrate, die Fallzahlen sowie die Patientenzufriedenheit würden präsentiert.

Transparenz und geordnete Übersicht

Der Spitalfinder soll Transparenz und Qualität im Schweizer Spitalwesen schaffen. Für die Direktorin von Santésuisse, Verena Nold, liegt genau darin der grösste Vorteil der Plattform. Mehr Transparenz verstärke den Anreiz für die Spitäler, sich im Qualitätswettbewerb unter den Leistungserbringern erfolgreich zu behaupten, so Nold.

Die Daten bezieht Santésuisse vom Bundesamt für Gesundheit und vom Nationalen Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken. Die Informationen gebe es seit längerem und seien für Konsumenten schon jetzt abrufbar. «Die heute verfügbaren Informationen sind aber nicht verständlich dargestellt», sagte Kobelt. Vorteile von spitalfinder.ch sei der direkte Vergleich und die geordnete Übersicht.

Kein Ersatz für ärztliche Konsultation

Die Plattform zeigt die Patientenzufriedenheit als farbige Punkte: Ist die Patientenzufriedenheit über dem Durchschnitt, erscheint ein grüner Punkt, liegt sie sie darunter, ein roter, so die Herausgeber. Dies birgt das Risiko, dass einige Spitäler im Vergleich schlechter dastehen und Patienten voreilige Schlüsse ziehen. Dorit Djelid von H+, dem Spitalverband der Schweiz, relativiert diesen Sachverhalt: «Die Patientenzufriedenheit in der Schweiz ist generell auf hohem Niveau.»

Djelid weist zudem darauf hin, dass Auswertungen des Verbandes ergeben hätten, dass Patienten in erster Linie auf die Empfehlung des Arztes vertrauen. «Ein Vergleich ist als Ergänzung sinnvoll, kann die Konsultation mit dem Arzt aber nicht ersetzten», so Djelid.

Achtung Zusatzkosten

Bei der Benutzung des Programms ist jedoch Vorsicht geboten. Je nachdem ob sich das jeweilige Spital auf der Liste des Wohnkantons befindet – oder nicht, können Zusatzkosten anfallen, so Santésuisse.

Liegt die Einrichtung ausserhalb des Kantons, könnte es sein, dass die Kosten vom Kanton und der Versicherung nicht vollumfänglich gedeckt wird. Auch ist die Wahl bei manchen Versicherungsmodellen eingeschränkt. Santésuisse empfiehlt deshalb, im Voraus Kontakt mit der Krankenversicherung aufzunehmen.

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