Wer derzeit aus den Ferien nach Hause kommt und Waren über 300 Franken eingekauft hat, muss am Schweizer Zoll Mehrwertsteuer bezahlen. Ist auch noch Wein im Gepäck, wird Zoll fällig. Um diese Formalitäten zu erledigen, muss man aus dem Auto steigen und sich in das Zollhäuschen begeben.
Der Schweizer Zoll plant nun, für Privatpersonen ein elektronisches System einzuführen. Bei den Lastwagen läuft die Verzollung bereits elektronisch. Nur noch 15 Prozent der Lastwagen erledigen die Formalitäten an der Grenze, der Rest erledigt das elektronisch.
Kritiker befürchten Missbrauch
«Das Fernziel ist, dass wir dem Reisenden Verfahren anbieten können, mit dem er bereits vom Ausland her seine Waren anmelden kann, sei es mit iPhone oder Tablet. So weiss er bereits vor der Grenze, was er bezahlen muss», erklärt Heinz Engi, der Zollkreisdirektor Basel. Die Reisenden müssten damit nicht mehr aus dem Auto steigen. Die Folge: Weniger Stau.
Doch die Pläne der Zollverwaltung polarisieren. Damit würde der Einkaufstourismus noch mehr gefördert, kritisiert das Gewerbe. Bauernverbandspräsident Markus Ritter befürchtet zudem, dass diese Selbstdeklaration missbraucht würde. Befürworter, wie etwa FDP-Nationalrat Ruedi Noser begrüssen dagegen, den Abbau von Bürokratie und dass die Elektronisierung auch in der Zollverwaltung Einzug hält.