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Schweiz Schuss nach hinten – Wehrmänner schwänzen «Obligatorisches»

Fast jeder zehnte Wehrmann verpasst das obligatorische Schiessen: 2012 erfüllten 14'200 ihre Schiesspflicht nicht. Bereits 2011 versäumten gleich viele das «Obligatorische», wie die neuste Statistik zeigt, die «10vor10» exklusiv vorliegt. Jetzt will Verteidigungsminister Ueli Maurer handeln.

Die neuste Auswertung des Militärs zeigt: 2012 versäumten 14‘200 Wehrmänner das obligatorische Schiessen. Schiesspflichtig waren 145‘200 Wehrmänner, die Zahlen für dieses Jahr sind noch provisorisch.

2011 waren es ebenfalls 14‘200 Säumige und 2010 kamen rund 14‘400 ihrer Schiesspflicht nicht nach. Für Bundesrat Ueli Maurer sind diese Zahlen zu hoch: «Wir müssen in Erinnerung rufen, dass es eine Pflicht ist und kein Jekami», sagt Maurer gegenüber «10vor10».   

Grosser Aufwand: Über 500 Fälle enden vor Militärgericht

2011 mussten 526 Wehrmänner gar vor ein Militärgericht, weil Sie die Schiesspflicht mehrfach versäumt oder die fälligen Bussen nicht bezahlt hatten. 2010 waren es 611 militärgerichtliche Verfahren.

Für 2012 liegen diese Zahlen noch nicht vor. «Die Zahlen zeigen für mich, dass das obligatorische Schiessen in der Bevölkerung nicht mehr stark verankert ist», sagt Nationalrat Beat Flach (GLP).

Die Grünliberalen fordern die Abschaffung des «Obligatorischen». Die parlamentarische Initiative wird am 7. Januar 2013 in der nationalrätlichen Sicherheitskommission diskutiert.

Maurers Botschaft: «Nächstes Jahr wird wieder geschossen!»

Beat Flach kritisiert weiter, es sei ein zu grosser administrativer Aufwand, all die säumigen Wehrmänner zu verfolgen. «Nur weil einige die Pflicht nicht erfüllen, kann man nicht die Pflicht für alle abschaffen», so Bundesrat Ueli Maurer.

Er will am obligatorischen Schiessen festhalten. Maurers Botschaft an alle Säumigen: «Nächstes Jahr wird wieder geschossen!»

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