Die Schweiz verzichtet offiziell auf die Immunität von Botschafter Stefan Flückiger in Paris. Dies teilte die Schweizer Botschaft dem französischen Aussenministerium mit. Der Mann hatte sich in der Nacht auf Montag mit der französischen Polizei eine wilde Verfolgungsjagd geliefert.
Wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Stellungnahme schreibt, leitete Bundesrat Didier Burkhalter eine Administrativuntersuchung ein. Deren Hauptzweck sei, die Fakten festzustellen.
Flückiger, Botschafter bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), kooperiere vollumfänglich mit der französischen Justiz. Bisher wurden gegen Flückiger keine «speziellen Massnahmen» ergriffen, wie das EDA weiter schreibt.
Bereits am Dienstag hatte Burkhalter gesagt, es sei selbstverständlich, dass Flückigers Immunität aufgehoben werde. Allerdings sei es noch zu früh, sich über die weitere Karriere des Diplomaten zu äussern. Flückiger habe bis anhin sehr gute Arbeit geleistet, sagte der Aussenminister.
Alkoholtest soll unter Grenzwert liegen
Der zu schnell fahrende Mercedes mit Diplomatenkennzeichen war der Polizei laut Medienberichten in der Nacht auf Montag aufgefallen.
Da der Lenker jedoch nicht anhalten wollte und sogar beinahe einen Beamten umfuhr, habe die Polizei auf die Autoreifen geschossen. Auch das habe den Flüchtigen nicht zur Vernunft gebracht, und er sei als Geisterfahrer auf der Gegenfahrbahn im 5. Arrondissement gefahren.
Nach seiner Festnahme sei ein positiver Alkoholtest durchgeführt worden. Allerdings soll er, wie SRF aus gut unterrichteten Quellen erfahren hat, unter dem in Frankreich gültigen Grenzwert von 0,5 Promille liegen. Offizielle Angaben zum Test liegen allerdings noch nicht vor.