Für die Angehörigen der Armee bedeutet dies gleich zwei Ernstfälle. Im Bündnerland stehen seit Montag 3000 Mann bereit. Das WEF in Davos ist für die Armee schon fast Routine.
Erst vor einem Monat erhielt der Chef Führungsstab der Armee, Jean-Marc Halter, aber noch einen zweiten Auftrag: Montreux, gleiche Woche, 230 Kilometer westlich von Davos. «Für die Syrienkonferenz sahen wir uns gezwungen, sehr kurzfristig das ganze Dispositiv auszubauen», sagt Halter im Interview mit der «Tagesschau».
Wichtige Zusammenarbeit mit Nachbarn
Zum Montreux-Einsatz zählt auch die Luftraum-Überwachung. 46 Kilometer rund um die Stadt wird der Luftraum bewacht. Ein Teil davon ist französisches Hoheitsgebiet. Deshalb kooperiert die Schweizer Flotte mit der französischen Luftwaffe.
Auch der Davoser Luftraum wird überwacht – und auch hier liegen Teile davon auf österreichischem Gebiet. Die Schweizer Jets fliegen dort gemeinsam mit der österreichischen Flotte.
Laut Jean-Marc Halter besteht seit langem eine gute Zusammenarbeit mit den beiden Ländern. Diese sei wichtig, damit die Leistungen auch im grenznahen Ausland sichergestellt werden könnten.
Gute Leistung trotz schlechtem Wetter
Koordiniert wird der Lufteinsatz von Dübendorf (ZH) aus. Für die Überwachung des WEF und der Syrienkonferenz setzt die Armee nicht nur die FA-18-Jets ein, sondern auch die Tigerflotte. Die älteren Tiger-Jets können nur bei Tageslicht und schönem Wetter fliegen. Hier sieht Jean-Marc Halter die grösste Herausforderung: Auch bei schlechtem Wetter ist die gleiche Leistung zu erbringen.
Ein Abschussbefehl dürfte über Schweizer Boden nur Verteidigungsminister Ueli Maurer geben. Im dem französischen und österreichischen Luftraum sind die jeweiligen Regierungen zuständig. Ab Dienstag herrscht also Ausnahmezustand bei der Schweizer Armee – ob am Boden oder in der Luft.