Für den Kauf von Waffenprogrammen sollen ehemalige Mitglieder des griechischen Verteidungsministeriums Summen in Millionenhöhe erhalten haben. Nun berichtet der «Tages-Anzeiger», dass auch Schweizer Banken involviert sind.
Namentlich betroffen seien unter anderen auch die Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie Julius Bär. Auf den von ihnen geführten Konti sollen ab Ende der 90er-Jahre und folgende Bestechungsgelder gelandet sein. Alleine bei der Bank Julius Bär sollen 15 Millionen Euro angelegt worden sein. Die Bundesanwaltschaft bestätigte gegenüber SRF News Online, dass sie zehn Millionen Franken blockiert hat.
Alleine die deutsche Rüstungsfirma Krauss-Maffei soll mehrere Dutzend Millionen Franken an Schmiergeldern bezahlt haben, um an Aufträge heranzukommen. Von diesem Geld soll ein grosser Teil auf Schweizer Banken gelandet sein. Laut «Tages-Anzeiger» ist das Geld via komplizierter Offshore-Konstrukte in die Schweiz gekommen.
Bundesanwaltschaft ermittelt
Ob die Schweizer Banken in dieser Geschichte rechtlich belangt werden, bleibt offen. Die Schweizer Bundesanwaltschaft klärt gegenwärtig ab, von wem zu wem das Geld geflossen ist und ob den Banken Organisationsverschulden vorzuwerfen ist.
Laut der Bundesanwaltschaft ist gegen keine Bank ein Strafverfahren eröffnet, das Verfahren richtet sich momentan gegen drei Personen. Zudem leisten sich die Schweiz und Griechenland gegenseitig Amtshilfe.
Griechischer Skandal mit immer neuen Enthüllungen
Derweil zieht die griechische Schmiergeldaffäre um Rüstungsgeschäfte immer weitere Kreise. Der ehemalige Vize-Rüstungsdirektor gestand diese Woche, rund acht Millionen Euro an Bestechungsgelder erhalten zu haben. Dafür verpflichtete er sich unter anderem zum Kauf von 24 Panzerhaubitzen durch die griechische Armee.
Zwei in die Geschäfte involvierte Ex-Mitarbeiter von Rüstungskonzernen wurden aufgrund der Aussagen in den letzten Tagen festgenommen. Nächste Woche sollen weitere Funktionäre aussagen.
Bereits verurteilt wurde der griechische Ex-Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos. Wegen passiver Bestechung und Geldwäsche beim Kauf von Waffen und U-Booten muss er für 20 Jahre ins Gefängnis.