Der Schweiz gehen die Psychiater aus. So die Warnung von Fachleuten. Vor allem in zehn Jahren, wenn viele Psychiater in Rente gehen, werde sich die Situation verschärfen.
Das sagt auch Erich Seifritz zu «10vor10». Der Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich meint: «In den Kliniken ist es dramatisch. Dort können wir viele Assistenzarztstellen nicht besetzen und wir haben Mühe, psychiatrische Spitäler auf einem hohen qualitativen Niveau zu betreiben.»
Sprache und Kultur der Patienten verstehen
Dieselbe Sprache sprechen unveröffentlichte Zahlen der Schweizer Universitäten. Die zeigen, dass im letzten Jahr nur jeder rund 20. Medizinstudent Psychiater werden wollte. Nötig aber wären mindestens doppelt so viele.
Demzufolge sank auch die Zahl der Assistenzärzte in Psychiatrie und Psychotherapie mit eidgenössischem Diplom. Gestiegen ist dafür die Zahl von Assistenzärzten aus dem Ausland. Für Seifritz aber wäre es wichtig, dass es mehr Schweizer Psychiater gebe. Der Therapeut müsse Sprache und Kultur der Patienten verstehen können.