Am Eidgenössischen Schützenfest im Wallis wird wie eh und je mit Schweizer Präzisionswaffen geschossen: Sturmgewehr 90, Sturmgewehr 57, Karabiner 31 – Schweizer Ordonnanzwaffen, wohin das Auge reicht. Die allermeisten Waffen haben ein fortgeschrittenes Alter.
Neue Sturmgewehre werden nur noch in kleinen Auflagen produziert. Laut Experten rund 200 Stück pro Jahr. Offizielle Zahlen gibt es nicht. Übrig geblieben sind einige kleine Spezialhersteller. Dies beobachtet Daniel Wyss, Präsident des Schweizerischen Büchsenmacherverbands.
Vorbei sind die Zeiten, als Schweizer Waffen boomten. Im letzten Jahrhundert produzierte alleine die SIG Neuhausen über eine Million Sturmgewehre. Der letzte grosse Auftrag für 450'000 Sturmgewehre 90 ist schon über zehn Jahr abgeschlossen. Im Jahr 2000 übernahm die Vorgängerfirma von SAN Swiss Arms die Waffensparte der SIG Neuhausen. Letztes Jahr erhielt jeder Zweite der verbliebenen 34 Mitarbeiter die Kündigung.
Während die Produktion von Waffen in der Schweiz ins Stocken geriet, läuft es im Munitions-Geschäft rund. Ruag Ammotec – wie die Munitions-Abteilung der Rüstungsfirma heisst – erwirtschaftete letztes Jahr einen Umsatz von über 334 Millionen Franken. Damit ist die Firma europäische Marktführerin für kleinkalibrige Munition. Alleine in Thun produziert die Ruag im Schnitt 700'000 Patronen pro Tag. Ein Grossteil der Munition ist fürs Ausland bestimmt.