Im Prättigau befand sich eine neunköpfige Gruppe auf einer Skitour zum Vilan. Bei der Abfahrt Richtung Seewis (GR) löste sich in einer Höhe von rund 2200 m.ü.M. in der Ostflanke unter dem Gipfel des Vilan eine Lawine und riss acht der neun Tourengänger mit.
Eine Person konnte sich selbstständig aus den Schneemassen befreien, die anderen mussten von Rettungskräften und anderen Tourengängern im Unglücksgebiet gerettet werden, sagte Anita Senti, Mediensprecherin der Kantonspolizei Graubünden, gegenüber SRF News.
Rettungsteam mit Lawinenhund
Sieben Personen mussten in den Schneemassen geortet und ausgegraben werden. Drei Skitourengänger konnten nur noch tot geborgen werden. Vier Personen wurden schwer verletzt in Spitäler nach St. Gallen, Zürich und Chur geflogen. Eine Person erlag am Abend ihren Verletzungen im Spital. Die beiden unverletzten Tourengänger wurde später von einem Care Team betreut.
Die Such- und Rettungsarbeiten dauerten laut Senti mehrere Stunden. Die Skitourenfahrer waren alle mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS) ausgerüstet. Am Unglücksort standen ein Rettungsteam der SAC-Sektion Prättigau mit acht Helfern und einem Lawinenhund im Einsatz. Fünf Rettungshelikopter waren aufgeboten, drei Ambulanzhelikopter der Rega, einer der Heli Bernina und einer von Swiss Helicopter.
Für die Abklärung der Unfallursache begaben sich am Nachmittag ein Staatsanwalt und Alpin-Spezialisten der Kantonspolizei zusammen mit Experten des WSL-Instituts für Lawinenforschung ins Unfallgebiet.
Zwei Lawinentote auch im Berner Oberland
Auch im Berner Oberland kamen bei zwei Lawinenniedergängen zwei Männer ums Leben. In Adelboden konnte am Mittag ein Mann im Skigebiet Hahnenmoos aus einer Lawine geborgen werden. Er wurde von einem Rega-Helikopter ins Spital geflogen, wo er aber am Abend verstarb, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte.
In Mürren, Gemeinde Lauterbrunnen, geriet ein Snowboard-Fahrer in der Region Schilthorn abseits der Pisten in ein Schneebrett und wurde verschüttet. Die Rettungskräfte konnten den Mann nur noch tot bergen.
Neben Gebirgsspezialisten der Kantonspolizei Bern waren auch Angehörige der
Alpinen Rettung Schweiz und des SAC sowie die Rega, die Air Glaciers und
Mitarbeiter der Bergbahnen im Einsatz.
Im gesamten Alpenraum gilt gemäss dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3.