Die Senkung der Medikamentenpreise verschiebt sich um sechs Monate auf Mitte 2015. Dies bestätigt das Bundesamt für Gesundheit auf Anfrage. Die Pläne von Gesundheitsminister Alain Berset haben bei der Pharmaindustrie viel Ärger provoziert. Sie drohte mit Rekursen gegen die geplanten Preissenkungen.
Die Medikamentenhersteller wehrten sich vor allem gegen die Übernahme von Rabatten aus dem Ausland. Diese sollen künftig auch in der Schweiz berücksichtigt werden. Und: Die Pharmaindustrie hätte mit einem für sie ungünstigeren Euro-Franken-Wechselkurs auskommen müssen.
Pharma-Industrie positiv überrascht
Doch jetzt ist alles wieder offen. Zufrieden ist deshalb SVP-Nationalrat Thomas de Courten, der auch als Präsident des Pharma-Verbands Intergenerika amtet: «Ich bin erfreut und überrascht. Ich hätte diesen Schritt nicht mehr erwartet. Ich bin auch zuversichtlich, dass in die weitere Ausarbeitung die Wirtschaft miteinbezogen wird, und dass gemeinsame Lösungen möglich sein werden.»
De Courten meint, Bersets Ideen hätten die Innovationskraft der Pharmabranche gehemmt – und so auch den Patienten geschadet.
Konsumentenschützer empört
Ganz anders sieht das Sara Stalder, Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz. Die Pharmaindustrie bekomme wieder einmal, was sie wolle, betont sie: «Wenn es aber jetzt um die verbesserten Preise geht für die Konsumenten und Konsumentinnen wird alles gemacht, dass es verzögert wird, das Ganze. Man sieht also die Pharma hat in diesen Verhandlungen immer Oberwasser.»
Jetzt muss die Bundesverwaltung also über die Bücher, entscheiden wird dann der Bundesrat.