Es geschah am 3. Juni 1946: Auf dem Flugplatz Buochs im Kanton Nidwalden startete eine Viererstaffel des Typs Morane. Ihr Auftrag: Überflug ins Luzerner Emmen, unterwegs verschiedene Übungen im Formationsflug.
Dazu kam es aber nicht. Denn hoch über dem Viewaldstättersee touchierten sich die beiden hinteren Maschinen. Sie gerieten ins Trudeln. Der eine Pilot rettete sich mit dem Fallschirm. Sein Flugzeug krachte in einen Wald bei Meggen (LU).
Der zweite Pilot konnte sich nicht mehr aus dem Flugzeug befreien. Er stürzte mit seiner Maschine zwischen Gersau (SZ) und Beckenried (NW) in den Vierwaldstättersee und kam dabei ums Leben.
Die Leiche des Pilots wurde nach zwei Tagen gefunden. Das Wrack der Morane erst 67 Jahre später.
«Der verschollenen Morane waren wir schon seit dreieinhalb Jahren auf der Spur», sagt Roger Eichenberger. Zusammen mit Bruno Felskowsky, beides Inhaber des Unterwasser-Unternehmens Divework in Gersau, hatten sie den See systematisch nach dem verschollenen Wrack durchsucht, wie «Schweiz aktuell» berichtet.
Die beiden Taucher suchten die Stelle mit einem Tauchroboter ab, der mit einer Videokamera bestückt ist und brachten so sensationelle Bilder des Wracks ans Tageslicht. Ganz deutlich zu erkennen sind Leitwerk, Cockpit, eine Kanone und der Flugzeug-Motor. Alles fast ohne jede Spur von Korrosion, nur teilweise bedeckt von Schlamm und Schlick. Was mit dem Wrack geschieht, ist noch unklar.