Die Zürcher Regierungsrätin Silvia Steiner (CVP) ist neue Präsidentin der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK. Nach Alfred Gilgen (1974 - 1981) ist sie erst das zweite Zürcher Regierungsmitglied, welches dieses prestigeträchtige Amt bekleidet.
Digitalisierung als wichtigste Herausforderung
«Ich freue mich sehr über die Wahl und das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen», sagte Silvia Steiner kurz nach der Wahl im Gespräch mit dem «Regionaljournal». Das Amt bedeute viel Arbeit und Einsatz; auf das Bildungswesen in der Schweiz warteten viele Herausforderungen:
«Die Harmonisierung ist ein wichtiger Punkt, ebenso die Fremdsprachenfrage.» Als wesentlichsten Aspekt sieht Silvia Steiner aber die Entwicklung der Gesellschaft. «Es geht um die Digitalisierung und deren Auswirkungen auf die Schule und die Arbeitswelt.» Ihr wichtigstes Ziel: «Wir müssen den Jungen von heute die beste Bildung und Ausbildung ermöglichen.»
Steiner lässt erfahreneren Kandidaten stehen
Neben der Zürcher Bildungsdirektorin Steiner von der CVP hat auch der Luzerner Regierungsrat und Parteikollege Reto Wyss für das Amt kandidiert. Wyss, der bereits fünf Jahre Erfahrung als Erziehungsdirektor mitbringt, vermochte sich aber nicht durchzusetzen. Silvia Steiner ist erst seit 2015 Erziehungsdirektorin in Zürich, genau so lang sitzt sie auch im EDK-Vorstand. Zu den Gründen, warum das Gremium ihr den Vorzug gab, will Steiner nicht spekulieren.
Ab 2007 bis zu ihrer Wahl in die Regierung sass Silvia Steiner im Kantonsparlament. Zuvor war die Juristin und promovierte Kriminologin Bezirksanwältin sowie Chefin der Kriminalpolizei bei der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei Zug. Von 2005 bis 2015 arbeitete sie als Staatsanwältin in Zürich.
Silvia Steiner wird das Präsidium am 1. Januar 2017 antreten. Ihre Amtszeit dauert vorerst bis 2020. Nach vier Jahren ist eine Bestätigungswahl möglich. Die Amtszeit im EDK-Präsidium ist auf acht Jahre begrenzt.
Der aktuelle Amtsinhaber, der basel-städtische Erziehungsdirektor Christoph Eymann (LDP), tritt Anfang Februar 2017 als Regierungsrat zurück. Er vertritt seinen Kanton indessen weiterhin im Nationalrat. Eymann war über drei Jahre EDK-Präsident.