Im Jahr 2013 haben in der Schweiz 470 Menschen ein Spenderorgan erhalten. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Laut der Stiftung Swisstransplant werden in der Schweiz viel zu wenige Organe gespendet. Dies koste im Durchschnitt alle drei Tage ein Menschenleben.
Im vergangenen Jahr starben 73 Menschen, die auf einer Warteliste standen und für die nicht rechtzeitig ein Organ gefunden werden konnte. Weitere Personen starben an Krankheiten, die sie in der Wartezeit bekommen hatten.
Aber warum wollen die Menschen ihre Organe nicht spenden? Franz Immer ist Direktor von Swisstransplant. Er sieht, dass ein Wechsel stattfindet, das Bewusstsein in der Bevölkerung und auch in der Politik sei da. «Leider hat dies aber noch keinen Einfluss auf die Anzahl zugeteilter Organe.» Bis sich das bessere, rechne man mit einer Umsetzungszeit von fünf Jahren.
Aktionsplan des Bundes
Laut der Stiftung wäre die Sterberate noch höher, wenn keine Organe aus dem Ausland importiert würden. Mit 13,6 Spendern pro Million Einwohner, gebe es in der Schweiz nur halb so viele Spender wie in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich.
Warum das so ist, erklärt Immer so: «In Frankreich sind in jedem Spital Fachpersonen verantwortlich für die Erkennung und Meldung von Spendern.» Die entsprechenden Schulungen und Finanzierungen seien dafür sichergestellt. «Ausserdem hat Frankreich das System der Widerspruchslösung.» Alle sind automatisch Organspender, ausser, sie geben explizit bekannt, dass sie dies nicht wollen.
Im letzten Frühling hat der Bundesrat einen Aktionsplan lanciert, um die Situation in der Schweiz zu verbessern. Ziel ist eine Rate von 20 Spendern pro Million Einwohner. Derzeit sind es zwölf.