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Schweiz St. Gallen arrangiert sich mit dem Wolf

Fixe Entschädigung für gerissene Schafe und Schulstunden für Hunde: Der Kanton St. Gallen rüstet sich für das Zusammenleben mit dem Wolf. Denn immer mehr Bürger sichten freilebende Tiere – mit gemischten Gefühlen.

Im Herbst 2011 wurde um den Kunkelspass und das Gebiet Calanda an der Grenze zwischen St. Gallen und Graubünden ein ganzes Rudel Wölfe beobachtet. Das gab es vorher noch nie. Seither melden sich immer mehr besorgte St. Galler bei den Behörden.

Die St. Galler Regierung hat darum nun ein Wolf-freundliches Konzept präsentiert. «Wir müssen lernen, mit dem Wolf zu leben», sagte der St. Galler Regierungsrat Benedikt Würth in Wangs bei der Vorstellung des Vorhabens.

Im Vordergrund stehe die Prävention. So sollen Fachleute Tierhaltern zeigen, wie sie ihre Herden durch Herdenhunde schützen können. Entschieden ist nun auch, wie Schafzüchter für gerissene Tiere entschädigt werden.

Seit Mitte der 90er-Jahre wandern frei lebende Wölfe aus den italienisch-französischen Alpen in die Schweiz ein. Die Tendenz ist steigend. Laut der nationalen Forschungsstelle KORA leben heute zehn bis 20 Wölfe in der Schweiz – verteilt auf die Kantone VD, VS, FR, BE, LU, UR, OW, NW, SZ, SG GR und TI.

Mit der Zuwanderung der Wölfe nahmen auch die Schäden an Nutztieren zu, vor allem an Schafen und Ziegen. 2011 wurden Halter für 274 gerissene Tiere finanziell entschädigt. 2012 seien es deutlich weniger gewesen, hiess es.

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