Rund 100 Personen haben auf dem Bahnhofplatz gegen das 44. «St. Gallen Symposium» an der Universität (HSG) demonstriert.
Friedliche Kundgebung
Die Kritik richtete sich gegen den Rohstoffkonzern Glencore Xstrata, dessen Chef als Redner am Symposium auf dem Programm stand. «Liebe Hasen! Guter Zwerg! Böser Ivan Glasenberg!», hiess es auf einem Transparent. Zur bewilligten Kundgebung, die friedlich verlief, hatten die Jungsozialisten (Juso), die Jungen Grünen und die Gruppierung «Wendepunkt» aufgerufen.
Mehrere Redner nahmen die «selbsternannten Leader von heute und morgen» ins Visier. Ihr Stelldichein an der St. Galler Wirtschafts-Universität (HSG) sei ein «von neoliberaler Ideologie durchtränktes Symposium».
Schlimmer als Finanzbranche
Besonders kritisiert wurde, dass die HSG den Chef des Schweizer Rohstoffkonzerns Glencore Xstrata, Ivan Glasenberg, nach St. Gallen eingeladen hatte. Der Rohstoffhandel sei «das gefährlichste Geschäft der Schweiz», das im negativen Sinn noch die Finanzbranche übertreffe, sagte ein Redner. Er prangerte die Rücksichtslosigkeit an, mit der Glencore etwa in Peru, Bolivien, Kongo oder Sambia Rohstoffe gewinne. Das Schweizer Unternehmen verhindere, dass diese Länder vom Abbau ihrer Bodenschätze profitierten.
An der Demonstration wurde auch zur «Solidarität mit den Opfern der Spekulation» aufgerufen.
Gegenbewegung zur Gegenbewegung
Es sei Zeit, dass sich eine Gegenbewegung gegen das «St. Gallen Symposium» bemerkbar mache, sagte ein Sprecher. «Wir kommen nächstes Jahr wieder!». Das HSG-Symposium selbst war 1970 von Studierenden als liberale Entgegnung auf die 1968er-Bewegung gegründet worden.
Die 44. Austragung mit mehreren hundert Wirtschaftsführern und Studierenden aus 70 Nationen stand am Donnerstag und Freitag unter dem Motto «The Clash of Generations» (Kampf der Generationen). Bundespräsident Didier Burkhalter eröffnete das Treffen am Donnerstag mit einer Ansprache.