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Bub hält den Koran hoch.
Legende: Wird Kindern in religiösen Privatschulen auch Toleranz vermittelt? Keystone

Schweiz Streit um Kontrollen für religiöse Privatschulen

Der Kanton Zürich hat das Gesuch für einen islamischen Kindergarten abgelehnt. Er sieht zentrale Werte wie die Meinungsvielfalt und Toleranz gefährdet. Nun fordert der Lehrerverband, dass die Kantone auch bei den anderen Privatschulen mit religiösem Hintergrund genauer hinschauen.

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Längst nicht alle Kantone kontrollieren ihre religiös geprägten Privat- und Sonderschulen genügend, kritisiert Jürg Brühlmann vom Lehrerverband lch. Er fordert national einheitliche Kontrollstandarts. Etwa daraufhin, ob Lehrpläne eingehalten werden und die Glaubensfreiheit der Kinder garantiert sei.

Kantone wollen keine Befugnisse abgeben

Diese Forderung kommt bei der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK gar nicht gut an. Schule und Schulaufsicht funktionierten gut und seien Sache der einzelnen Kantone, betont Generalsekretär Hans Ambühl.

Ob die Religion in einer Privatschule «nur» ein Schwerpunkt ist, oder ob sie den gesamten Unterricht beherrscht; das abzuwägen sei tatsächlich nicht so einfach, sagt Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamts. Nach dem Nein zu einem Muslim-Kindergarten will er auch die anderen jüdischen, evangelischen, katholischen Privatschulen besser kontrollieren.

Fraglich ist, ob die anderen Kantone dem Zürcher Beispiel folgen - wie das der Lehrerverband gerne hätte.

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