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Schweiz Streit um Lehrplan 21: neue Fassung, alte Kritik

Der Lehrplan 21 ist abgesegnet. Aber nicht von allen. In manchen Kantonen ändert auch die abgespeckte Version des umstrittenen Kompetenz-Manifests nichts an der Ablehnung. Der Präsident des Lehrer-Dachverbands ist dagegen zufrieden.

Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz hat den überarbeiteten Lehrplan 21 zur Einführung freigegeben. Nun entscheidet jeder Kanton gemäss den eigenen Rechtsgrundlagen über die Einführung des Instruments, das die Lernziele der Volksschule für die Deutschschweiz vereinheitlichen soll.

«Ich gehe davon aus, dass die meisten Kantone, den Lehrplan 21 übernehmen werden», sagte Beat Zemp, Zentralpräsident vom Lehrer-Dachverband, Radio SRF. Der Verfassungsauftrag sei die Zielharmonisierung. «Das kann man nur mit einem gemeinsamen Lehrplan tun.»

«Lehrplan demontiert Lehrperson»

Doch ganz so einfach wird es wohl nicht. Es formiert sich bereits in acht Kantonen Widerstand. Parlamentsdebatten und kantonale Volksabstimmungen sind programmiert.

Die neue Version ändere nichts an ihrer Ablehnung, sagt Irène Herzog, ehemalige Lehrerin und Präsidentin des Initiativkommitees gegen den Lehrplan 21 im Kanton Schwyz. «Er verhindert eine strukturierte und solide Vermittlung von Grundwissen.» Er animiere zu einem zusammenhanglosen Antrainieren einzelner Fertigkeiten.

Der Lehrplan sollte aber eine Hilfe sein. Das Gegenteil sei der Fall, sagt Herzog. Er verurteilt die Schüler zum Scheitern. Und die Lehrer ebenso. Der Lehrplan demontiere die Rolle der Lehrperson. «Er ist nur noch ein Coach, der eine Lernumgebung zur Verfügung stellt.»

Lehrplan 21: Mehr Durchblick

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Die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz hat den Lehrplan 21 vorgestellt. Ein dickes Buch. Wir haben das Werk ein wenig aufgedröselt. Was ist neu am Lehrplan 21 und was bedeuten die wichtigen Begriffe? Machen Sie sich schlau .

Note 5,5 für überarbeiteten Lehrplan 21

Oberlehrer Zemp jedoch ist zufrieden mit der neuen Version. Die alte passte ihm noch nicht. Damals sagte er, sie müsse abgespeckt werden. Dass die erste Version so umfassend herauskam, erstaunt Zemp indes nicht. «Jedes Fach wollte seine Arbeit besonders gut machen und hat den Kompetenzaufzählungsplan stark angereichert», sagt Zemp.

Für ihn ist es bereits der dritte Lehrplan, dessen Einführung er erlebe. Auch beim zweiten Lehrplan, der lernzielorientiert war, habe es Widerstand und grosse Diskussionen gegeben, sagt Zemp.

«Den Zustand, den man heute unbedingt verteidigen will, war bei seiner Einführung genauso umstritten, wie nun der neue kompetenzorientierte Lehrplan», sagt Zemp. Trotzdem würde er dem Lehrplan «nur» die Note 5,5 geben. «Eine 6 gäbe es erst, wenn etwa die Kompetenzen hinterlegt werden mit Arbeitsmaterialien.»

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