Erst machten Gerüchte um den Gesundheitszustand von Yvan Perrin die Runde. Letzte Woche folgte dann der Skandal um das Asylzentrum von Perreux. Dort sollen Angestellte von Perrins Sichherheitsfirma Sex mit Asylbewerberinnen gehabt haben. Beides lässt die SVP Neuenburg nun über eine Doppelkandidatur für die Regierungsratswahlen von Mitte April nachdenken.
Perrin von Treffen ausgeschlossen
Bis Montag hat die SVP Neuenburg Zeit. Dann nämlich muss sie die definitive Liste ihrer Kandidaten bekanntgeben, mit denen sie erstmals einen Sitz in der Neuenburger Regierung besetzen will. Bisher ist lediglich Nationalrat Perrin auf der Liste. Durch die Meldungen von letzter Woche ist sein Ruf aber derart angeschlagen, dass sich am Donnerstagabend die Kantonspartei über den weiteren Verlauf seiner Kandidatur beraten hat – ohne Perrin.
«Jetzt ist alles offen», sagt der Westschweiz-Koordinator der SVP, Claude Alain Voiblet. Die Chancen, dass die SVP neben Perrin einen weiteren Kandidaten aufstellt, seien sehr gross. Am Freitagabend werde erneut über die Causa Perrin beraten. Zur Auswahl stünden aber nur wenige Kandidaten, da die SVP im Kanton Neuenburg schlecht verwurzelt ist.
Legrix als möglicher Doppelkandidat
Glaubt man den Westschweizer Medien, kommt nur der SVP-Gemeinderat von La Chaux-de-Fonds, Jean-Charles Legrix, in Frage. Er ist der einzige SVP-Politiker im Kanton, der über Exekutiv-Erfahrung verfügt. Ein anderer potentieller Kandidat wäre Grossrat Raymond Clottu. Doch der ist aus Protest gegen die Doppelkandidatur bereits von seinem Posten als Vize-Präsident der SVP Neuenburg zurückgetreten.
Heute Abend will die SVP-Neuenburg entscheiden, wer neben Yvan Perrin auf der Liste für die Regierungsratswahlen stehen wird. Erst am Montag will sie kommunizieren. Eines ist aber klar: Solange in Neuenburg um den Aussenseiter Perrin gestritten wird, wird nicht über Politik debattiert.
(eglc;basn)