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Schweiz Swiss Recycling wehrt sich gegen Flaschenpfand

Beim Recycling setzt die Schweiz auf Freiwilligkeit. Eine parlamentarische Initiative fordert nun, dass ein Pfand auf Getränkeverpackungen eingeführt wird. Die Branche wehrt sich und nennt es einen «Angriff auf das gut funktionierende Schweizer Recycling-System».

Abfalleimer im Bahnhof Bern mit Trennung von Abfall, PET und Alu.
Legende: Der Branchenverband Swiss Recycling ist gegen Pfandflachen setzt auf Freiwilligkeit der Konsumenten. Keystone

Die Schweizer sind fleissige Sammler. Die Recyclingquoten für PET, Glas und Aluminium sind im internationalen Vergleicht hoch. Aber im öffentlichen Raum bleibt das Problem Littering.

Dagegen will Nationalrat Alois Gmür (CVP/SZ) mit einer parlamentarischen Initiative kämpfen. Nächste Woche verhandelt der Nationalrat darüber. Das Ziel: Littering durch Getränkeverpackungen eindämmen. Der Weg: Einführung eines Pflichtpfands für Flaschen und Dosen. Gegen das Vorhaben läuft aber die Branche Sturm.

Swiss Recycling sieht den «hohen Recycling-Komfort in der Schweiz bedroht». Der Verband, dem auch die grossen Detailhändler angehören, geht davon aus, dass beim Pfandsystem nur noch der Handel für die Rücknahme zuständig wäre. Die Folge: Keine Sammelorte mehr in den Quartieren oder in Büros. Anstatt 65'000 gäbe es noch 6000 Sammelstellen für PET, Glas und Aluminium, ist Swiss Recycling überzeugt. Die massive Reduktion bringe die heute hohen Recyclingquoten in Gefahr.

Ein weiteres Argument sind die Kosten. Das Pfandsystem sei vier Mal teurer als die heutige Lösung, insgesamt 280 Millionen Franken pro Jahr.

Die Initiative von Gmür dürfte einen schweren Stand haben. Der Nationalrat hatte bereits letzten September ein Pfand auf Flaschen und Dosen mit 82 zu 79 Stimmen bachab geschickt.

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