In einem Werbefilm preist eine Chinesin ihren Landsleuten die Nordostschweizer Milch an. Top-Qualität, Kontrolle, Vertrauen – darauf setzt die Nordostmilch unter dem Label Swissmooh bei der Eroberung des chinesischen Markts. Nach zwei Jahren im Geschäft stelle sich der Erfolg langsam ein, obwohl der Liter Milch umgerechnet mehr als fünf Franken kostet, sagt der Geschäftsführer von Nordostmilch, René Schwager. «Das Bedürfnis der Chinesen nach Schweizer Milchprodukten, die in ihren Augen sicher sind, ist gross.»
Schwager sieht mittelfristig ein Potential von 15 Millionen Litern Milch pro Jahr – das sind rund fünf Prozent des Absatzes von Nordostmilch. Das Freihandelsabkommen mit China sei auf diesem Weg eine Hilfe, weil Zollabgaben reduziert werden oder wegfallen. Allerdings bedeute es auch viel mehr Aufwand, sagt Schwager.
Persönliche Beziehungen gegen Bürokratie
Pro Lieferung müssten rund 30 Dokumente für jedes kleinste Detail ausgefüllt werden. Damit sei es aber noch nicht getan. Weil Naturprodukte, also auch Milchprodukte, nicht immer die genau gleiche Qualität aufweisen, sei der Kampf gegen die chinesische Bürokratie anspruchsvoll. «Es geht nur über persönliche Beziehungen. In der Regel läuft das über einen Chef, der seine Leute bittet, mit diesem Importeur eine Lösung zu suchen.»
Für die persönlichen Kontakte ist in China ein Team aus Schweizerin und Chinesen zuständig. Diese sorgen auch für die Vermarktung der Nordostschweizer Milch unter dem Label Swissmooh und planen zurzeit die Eröffnung weiterer Verkaufsgeschäfte.