Bei der SBB herrscht ein Mangel an Lokomotivführern. Das schreibt die «Sonntagszeitung» und beruft sich dabei auf ein internes Informationsschreiben der SBB.
Darin stehe, dass die SBB vor zwei Jahren zu wenig Lokführer ausgebildet hätten und dass deshalb nun – je nach Standort – pro Tag bis zu 50 Lokführer fehlten.
Harsche Kritik
Wegen des Engpasses plane die SBB unter anderem Pensionierte zurück zu holen und neue Teilzeit-Gesuche vorläufig nicht mehr zu genehmigen, heisst es im Bericht der Zeitung weiter.
Beim Berufsverband der Lokomotivführer (VSLF) sorgt die Fehlplanung für scharfe Kritik. «Die Personalplanung ist ungenügend. Die jetzt beschlossenen Massnahmen gleichen einer Pflästerlipolitik», sagt Verbandspräsident Hubert Giger. Es sei schon seit Jahren absehbar gewesen, dass die SBB ein grosses Problem bekommen würden, so Giger weiter.
Die Angst vor der Einsamkeit
Langfristig wird sich die Lage aber nicht entspannen. Die SBB wollen deshalb mit einer Ausbildungsinitiative reagieren. Im kommenden Jahr sollen statt 107 neu 169 Lokführer ausgebildet werden. 2016 seien gar 194 Ausbildungsplätze geplant.
Das Problem: Ob sich geeignete Nachwuchs finden lasse, ist nicht sicher. Viele junge Leute meiden den Beruf wegen der unregelmässigen Arbeitszeiten. Zudem fürchten sie die Einsamkeit im Lokführerstand.